Haidhausen:Hass-Botschaft an der Kirche

Erneute Sprüh-Attacke verstört Pater und Gemeindemitglieder

Von Patrik Stäbler, Haidhausen

Der Pfarrverband Haidhausen ist zum wiederholten Mal Opfer von Hass-Schmierereien geworden. Diesmal sprühten unbekannte Täter an die Kirchturmfassade von St. Wolfgang den Satz "Die einzige Kirche, die erleuchtet ist, ist die, die brennt." Man habe den Vorfall umgehend der Polizei gemeldet, sagt Pater Alfons Friedrich, Leiter des Pfarrverbands Haidhausen. Er berichtet von etlichen Gemeindemitgliedern, die sich bei ihm gemeldet hätten - sehr betroffen sowie verängstigt. "Schließlich kann man diesen Satz auch als Drohung verstehen", sagt Friedrich. Zumal es nicht das erste Mal ist, dass die Kirchen des Pfarrverbands mit Hassbotschaften beschmiert wurden. Ähnliche Vorfälle habe es in den vergangenen Jahren bereits in St. Elisabeth und in St. Johann Baptist gegeben. Zudem waren im Herbst 2019 Unbekannte in die Pfarrkirche St. Wolfgang eingedrungen und hatten die Orgel zerstört. Der Schaden an dem 1907 erbauten Instrument belief sich auf mehr als 6000 Euro. Nun ist also der Turm der Pfarrkirche mit einer Droh-Botschaft besprüht worden. Ein Polizeisprecher bestätigt, dass es am St.-Wolfgangs-Platz eine Anzeige wegen Graffiti gegeben hat. Ihm zufolge ereignete sich die Tat zwischen vergangenem Sonntag und Dienstag. Die Polizei ermittelt. Derweil hat Pater Friedrich "viel nachgedacht" über die Tat, und aus diesen Gedanken heraus habe er auch einen Impuls entwickelt. Diesen werde er in seine Predigten an Pfingsten einbauen, kündigt der Geistliche an. Er wolle aufzeigen, dass es noch eine andere Kraft geben müsse, "in diesen Zeiten, in denen wir so viel Ausgrenzung, Angst und Hass erleben".

© SZ vom 22.05.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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