Haidhausen:Feiern am stillen Örtchen

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Das ehemalige Pissoir hinter dem Gasteig eröffnet als Kultur-Standort

Von Patrik Stäbler, Haidhausen

Das stille Örtchen, das bis vor Kurzem noch ein verwahrlostes Örtchen war, feiert am Wochenende seine Premiere. Gemeint ist das mehr als 120 Jahre alte öffentliche Pissoir hinter dem Gasteig, das zuletzt lange zugesperrt und dem Verfall preisgegeben war. Nun jedoch ist in und rund um das frühere Toilettenhäuschen ein nachbarschaftlicher Kunst- und Kulturort namens Locus entstanden, der sich bei der Veranstaltung "Obacht! Kultur im Quartier" erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Programm an den drei Tagen lässt sich dabei als Fingerzeig verstehen, was das künstlerische Leitungsteam mit dem einstigen Pissoir vorhat. So gibt es von Freitag bis Sonntag mehrere Mitmachaktionen - vom gemeinsamen Pflanzen übers Schreinern bis hin zum Lampenbau-Workshop. Am Samstag um 20 Uhr wird ein Film aus dem Jahr 1975 über Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter in der Haidhauser Metzstraße gezeigt; am Sonntag ab 16 Uhr gibt es dann zwei Musikperformances. In der Folge plane man bis Oktober ein kuratiertes Programm aus Workshops, Lesungen, Konzerten und Ausstellungen in dem ehemaligen Toilettenhäuschen, kündigt das Locus-Team an. Zudem seien lokale Initiativen, Nachbarinnen und Kulturschaffende eingeladen, den Ort für Veranstaltungen zu nutzen.

Nebst dem Locus gibt es am Wochenende für Kulturinteressierte noch einiges mehr zu entdecken. So öffnen gut zwei Dutzend Haidhauser Ateliers ihre Türen fürs Publikum; mehr als 40 Künstlerinnen und Künstler zeigen dort ihre Werke. Dazu beteiligen sich Institutionen wie das Üblacker-Häusl und das Haidhausen-Museum an der Veranstaltung. Letzteres zeigt eine neue Ausstellung von Regina Schmidt. Unter dem Titel "Haidhausen en passant" verbindet die Künstlerin Malerei und Fotografie - wobei ihr Bilder des alltäglichen Lebens auf den Straßen und Plätzen der Nachbarschaft als Ausgangspunkt ihrer Arbeiten dienen. Das Haidhausen Museum ist am Freitag von 16 bis 21 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 14 bis 21 Uhr geöffnet. Im Anschluss ist die Ausstellung zu den regulären Öffnungszeiten zu sehen - am Sonntag von 14 bis 17 Uhr sowie montags, dienstags und mittwochs von 17 bis 19 Uhr.

© SZ vom 02.07.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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