Haidhausen:Abriss der neuen Pavillons

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Die Container, die seit Februar an der Adalbert-Stifter-Realschule stehen, werden wieder beseitigt. Das Vier-Millionen-Euro-Projekt wurde nie für den Unterricht genutzt. Der Platzmangel bleibt vorerst

Von Johannes Korsche, Haidhausen

In die Diskussion um den Schulpavillon der Adalbert-Stifter-Realschule schalten sich nun die Haidhauser Lokalpolitiker ein. Die bereits im Februar fertiggestellte Containeranlage wurde nie für den Schulunterricht freigegeben, aus Sicherheitsgründen. Nach den Herbstferien beginnt der Abriss des Schulpavillons. In einer fraktionsübergreifenden Anfrage an das Referat für Bildung und Sport sowie das Baureferat wundern sich die Lokalpolitiker unter anderem, warum die Behörden den Bezirksausschuss nicht über den Stand der Bauarbeiten informiert haben, "obwohl sich dieser regelmäßig beim Referat für Bildung und Sport über die Fortschritte erkundigt hat". Außerdem fragen sie, warum das Problem erst so spät erkannt wurde.

Eigentlich sollte die Containeranlage die Platzprobleme der Schule zumindest bis 2023 abschwächen. Das ließ sich die Stadt auch etwas kosten. Die Gesamtprojektkosten beliefen sich auf 4,1 Millionen Euro. Doch als ein Prüfstatiker den Schulpavillon abnahm, stellte sich heraus, dass die Schüler ihre neuen Klassenräume nicht beziehen können. Der Bau weiche von den genehmigten Plänen und der statischen Berechnung ab, begründete das Baureferat damals die Entscheidung. Zunächst war unklar, ob sich die Mängel an Ort und Stelle noch beheben lassen. Nun steht fest, dass der Schulpavillon abgerissen werden muss. "Selbstverständlich ist die Firma gehalten, den Rückbau rücksichtsvoll und mit möglichst geringen Belastungen für die Schulfamilie durchzuführen", teilt das Baureferat mit. Die erneute Auftragsvergabe sei momentan in Vorbereitung. Wie lange die Schule auf ihren Ersatz-Schulpavillon warten muss, weiß das Baureferat allerdings noch nicht.

Der Platzmangel an der Schule ist also weiterhin ein Problem. Um wenigstens die akute Raumnot zumindest übergangsweise zu lindern, wird derzeit auf dem Rasen des Sportplatzes ein kleinerer Mietcontainer eingerichtet. Fünf Klassen werden nach den Herbstferien darin unterrichtet - bis ein neuer Schulpavillon errichtet ist. So lange kann auf dem Rasen kein Sportunterricht stattfinden. Eine Rasenfläche sei für den "lehrplanmäßigen Unterricht zwar angenehm aber nicht zwingend erforderlich", sagt Ursula Oberhuber, Sprecherin des Referates für Bildung und Sport (RBS). Die Schule könne im Bedarfsfall die städtische Schulsportanlage an der Inneren Wiener Straße nutzen: "Die Versorgung für den Pflicht-Sportunterricht ist also gewährleistet." Ohnehin verweist das RBS darauf, dass der Leichtathletikunterricht an den meisten Schulen im zweiten Halbjahr stattfinde. Dass bis dahin der neue Schulpavillon steht, erscheint allerdings unrealistisch - soll doch alleine der Abriss bis Januar 2017 dauern.

© SZ vom 17.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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