Härtere Kontrollen:Eltern brauchen Nachweis vom Arbeitgeber für Kita-Platz

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Mit der Regelung soll überprüft werden, wer den Betreuungsplatz wirklich benötigt. (Foto: Catherina Hess)
  • Um einen Platz in einer Kita zu erhalten, müssen Eltern in Zukunft wohl nachweisen, wie viele Stunden sie tatsächlich arbeiten.
  • So sollen dem Vorwurf von Mauscheleien bei der Platzvergabe entgegengetreten werden.
  • In einigen Münchner Umlandgemeinden gibt es eine solche Regelung schon.

Eltern in München, die einen Platz für ihre Kinder in einer städtischen Tagesstätte haben möchten, müssen voraussichtlich ab dem Jahr 2017/18 eine Bescheinigung ihres Arbeitgebers über die tatsächliche Arbeitszeit vorlegen. So soll offenbar verhindert werden, dass Plätze an Kinder gehen, deren Eltern gar nicht oder kaum berufstätig sind und deshalb auch nicht unbedingt einen Platz benötigen. "Bereits seit längerem laufen Vorbereitungen dafür, über Stichproben hinausgehend eine vollständige Nachweispflicht einzuführen", heißt es in einer Mitteilung des Bildungs- und Schulreferats.

Solche Arbeitgebernachweise sind in vielen Gemeinden des Umlands längst Pflicht für Eltern, wenn sie einen Kita-Platz beantragen. In den städtischen Einrichtungen in München gab es bislang aber nur Stichproben. Doch nun soll genauer geprüft werden, wohl auch um dem Vorwurf von Mauscheleien entgegenzutreten. Zuletzt hatte es Gerüchte gegeben, etliche Eltern hätten sich durch persönliche Vorsprache in den Kitas, durch Tricksereien und womöglich sogar Bestechung Vorteile für ihre Kinder verschafft.

Dem tritt das Bildungsreferat nun entgegen: "Die Vergabe der Plätze an den 430 städtischen Kindertageseinrichtungen erfolgt streng nach den Regularien der städtischen Satzung und ist für jedermann transparent und nachvollziehbar geregelt." Wichtigste Kriterien seien dabei eben, wie viele Stunden Eltern tatsächlich arbeiten und ob in der Einrichtung bereits Geschwisterkinder betreut werden.

Bei den Kitas privater und freier Träger gelten deren Regularien, auch wenn die Anmeldung über das städtische Online-Portal laufe. Im übrigen sei es für Eltern durchaus sinnvoll, sich vor der Anmeldung einen Eindruck von den Kitas zu machen und den persönlichen Kontakt zu suchen, ehe sie ihr Kind dort anmeldeten. Mit "Einschmeicheln" oder irgendwelchen Tricksereien habe das aber gar nichts zu tun, heißt es aus dem Referat.

© SZ vom 29.06.2016 / kc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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