Die Räume für bürgerschaftliches Engagement sind im Viertel knapp bemessen, das Stadtteilkulturzentrum Guardini 90 platzt aus allen Nähten. Deshalb hoffte der Bezirksausschuss (BA) Hadern sehr, das Alte Rathaus, 1931 erbaut, für solche Zwecke nutzen zu können. Die Chance auf diese Räume eröffnete sich, weil die Stadt für die Freiwillige Feuerwehr Großhadern gleich nebenan ein neues Haus bauen wird. In der jüngsten BA-Sitzung am Montagabend erreichte die Stadtviertelvertreter, die wegen Corona in Ferienausschuss-Besetzung angetreten waren, allerdings eine ernüchternde Nachricht. Kommunalreferentin Kristina Frank (CSU) teilte ihnen mit, dass die Räume an der Würmtalstraße 126 für die Notarzt-Rettungswache der Feuerwehr benötigt werden, die derzeit noch im Klinikum Großhadern untergebracht ist. Weil im Klinikum großflächig saniert wird, muss die Feuerwehr bis spätestens Ende 2022 die bisher im Klinikum angemieteten Räume verlassen. Als Ausweichquartier boten sich daher die Flächen im Alten Rathaus von Großhadern an.
Die Feuerwehr nutzte dort bisher das Untergeschoss, außerdem war ein Kindergarten dort untergebracht, im ersten Stock sind Wohnungen. Kristina Frank: "Dieser Bedarf ist vordringlich, weil die Notarzt-Rettungswache standortgebunden ist." Außerdem werde durch diesen Standort erreicht, dass "die Reaktionszeiten des Notarzteinsatzes signifikant verkürzt" werden. In der BA-Sitzung, die von der stellvertretenden BA-Vorsitzenden Irmgard Hofmann (SPD) geleitet wurde, nahm man die Entscheidung mit Bedauern, aber auch mit Verständnis zur Kenntnis. Das Feuerwehrhaus auf dem unbebauten Grundstück zwischen dem Rathaus und der Stadtsparkasse wird etwa acht Millionen Euro kosten. Geplant ist, dass der Bau 2023 fertig sein soll. Damit begonnen wurde bisher jedoch noch nicht.