Gräfelfing:Vieleck als Grundriss

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Für die neue Schwimm- und Sporthalle muss Wald weichen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die neue Schwimm- und Sporthalle auf dem Schulcampus im Gräfelfinger Ortsteil Lochham nimmt Gestalt an. Nachdem sich der Gemeinderat zuletzt für den Standort am Eingang des Campus entschieden hatte, ist jetzt auch eine Vorentscheidung für die Gestaltung gefallen: Der Bauausschuss sprach sich in der jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Variante "Vieleck" aus, die sich flach in den Wald einfügt. Es ist die Variante, für die der meiste Wald fallen muss, die aber gleichzeitig städtebaulich am elegantesten erscheint. Nun muss der Gemeinderat abschließend darüber befinden.

Welchen Stellenwert soll der Aspekt der Umweltverträglichkeit bei der Entscheidung für eine der drei Varianten der Schwimm- und Sporthalle einnehmen? Mit dieser Frage rangen die Mitglieder im Bauausschuss. Die Variante "Stapellösung" sieht vor, dass Schwimm- und Sporthalle übereinander geschichtet werden, wobei der Bau über die Baumkronen des kleinen Wäldchens am Adalbert-Stifter-Platz hinausragt. Bei der "Teppichvariante" werden die beiden Hallen rechtwinklig nebeneinander angeordnet. Das "Vieleck" setzt auf eine horizontale Anordnung, jedoch leicht versetzt mit einem aufgefächerten Dach.

Schon in einer Sitzung zuvor war klar geworden, dass bei dem von den Architekten Dietrich Untertrifaller favorisierten Vieleck am meisten Wald weichen müsste. Die Fraktion der Grünen/Unabhängige Liste hatte zudem eine CO₂-Bilanz der drei Varianten als zusätzliche Entscheidungshilfe angefordert.

Nach dieser Untersuchung schneidet die Stapellösung am besten ab. Aufgrund ihrer kompakten Bauart hat sie den geringsten CO₂-Bedarf. Fassade- und Dachflächen, die Wärme abgeben, was zur CO₂-Belastung beiträgt, sind bei der Variante am geringsten. Weniger Flächen bedeutet auch weniger Baustoffe, die zum Einsatz kommen. Und etwas, was gar nicht erst gebaut wird, spart am meisten Kohlendioxid, brachte es Clemens Pollok, der als Architekt die gesamte Campus-Planung betreut, auf den Punkt. Auf die Frage der Gemeinderäte, für welche Variante er sich entscheiden würde, verwies er auf Schüler des Kurt-Huber-Gymnasiums, die Woche für Woche in einer Umwelt-AG debattierten, wie die Welt zu retten sei. Unter diesem Aspekt müsse er sich für die Stapellösung aussprechen.

Doch auch städtebauliche Qualitäten, Nutzerfreundlichkeit und eine übersichtliche Anordnung der Räume sind wichtige Argumente, so geht es aus der CO₂-Untersuchung hervor. Diese sprechen für das Vieleck, was auch Katharina Weber (Grüne/Unabhängige Liste) überzeugte. Sie räumte ein, dass es darüber in der Fraktion keine Einigkeit gebe. Die städtebaulichen Aspekte überzeugten die Mehrheit der Gemeinderäte. Sie sprach sich auch dafür aus, einen zusätzlichen Sprinttunnel sowie eine Boulder- und Kletterwand zunächst weiterhin als wünschenswerte Extra einzuplanen.

© SZ vom 30.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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