Gräfelfing:Umzug in den Ferien

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Gut zwei Jahre ist das Richtfest für den Grundschul-Anbau her, im Bild (v.l.) Schulleitern Monika Weikert, Architekt Clemens Pollok, Bürgermeisterin Uta Wüst und die frühere Bauamtsleiterin Elisabeth Breiter. Bis Herbst soll alles fertig sein. (Foto: Stephan Rumpf)

Die Lochhamer Grundschüler sollen im September den knapp zehn Millionen Euro teuren Anbau in Betrieb nehmen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Wenn der Schulbetrieb in den Sommerferien ruht, geht die Arbeit auf dem Schulcampus im Gräfelfinger Ortsteil Lochham erst richtig los: Die Baustelle des Anbaus Süd an die Volksschule Lochham liegt in den letzten Zügen, in den Ferien soll der Umzug der Mittagsbetreuung, des Horts und der Grundschulklassen in den neuen dreistöckigen Anbau erfolgen. Damit ist dann ein großer, erster Schritt der Campus-Erweiterung vollbracht, die sich noch weit bis in die 2020er Jahre ziehen wird. Außerdem können sich die Campus-Schüler nach den Ferien auf einen neuangelegten und mit neuen Spielgeräten ausgestatteten Allwettersportplatz freuen.

Der sogenannte Anbau Süd, der sich im rechten Winkel an die bestehende Volksschule Lochham anschließt, hat 9,8 Millionen Euro gekostet - 90 000 Euro mehr als geplant. Dafür hat die Gemeinde auch mehr bekommen, stellte Architekt Clemens Pollok in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats fest: Jeder Raum ist mit einem Telefon ausgestattet, um in Notfällen Hilfe alarmieren zu können, eine Solaranlage wurde auf dem Dach installiert, der Schallschutz wurde optimiert, die Fassade hochwertiger und die Freianlage noch um eine Waldstück erweitert. Jetzt muss der Bau nur noch fertig werden: Pollok hat als Übergabedatum diesen Dienstag, 31. Juli, festgelegt. Dass das kaum klappen würde, wusste er schon in der Gemeinderatssitzung, aber das Datum solle die Handwerker anspornen, sagte er. Für sie sei es längst nicht mehr so attraktiv, auf der Lochhamer Baustelle zu arbeiten. Denn schon vor drei Jahren seien die Verträge mit Festpreisen geschlossen worden, heute könnten die Handwerksbetriebe aber angesichts steigender Baukosten auf anderen Baustellen längst mehr Geld verdienen.

Auf die besorgte Frage der Gemeinderäte, ob der Bau denn rechtzeitig zum Schuljahresbeginn fertig und der Umzug möglich werde, zeigte sich Pollok optimistisch. Bereits in den Ferien ist ein Probekochen in den neuen Schulküchen vorgesehen, die Außenanlagen werden Mitte August fertig, die Möbel werden in der zweiten Kalenderwoche im September geliefert. Das sei knapp, aber dann müssten die Schüler halt erst mal auf den alten Stühlen sitzen. Es seien 3000 Quadratmeter Fläche zu beziehen, da müsse man sich am Anfang noch auf einiges Möbelrücken einstellen, bis alles am richtigen Platz stehe. Improvisieren ist also gefordert. Mit dem Umzug ist eine Gräfelfinger Firma beauftragt.

Ebenso wird in den Ferien ein neuer Allwettersportplatz auf dem Sportgelände hinter dem Kurt-Huber-Gymnasium gestaltet. Der südliche Teil ist derzeit eine Asphaltfläche, die saniert werden müsste. Richtet die Gemeinde dort einen Allwettersportplatz ein, der dem Konzept "bewegte Pause" Rechnung trägt - die Schüler sollen in den Pausen zur Bewegung animiert werden, anstatt den ganzen Tag zu sitzen - trägt der Landkreis die Hälfte der Kosten. Darauf haben sich die Gräfelfinger Gemeinderäte mehrheitlich eingelassen.

Die bisherige Asphaltfläche wird nun gedrittelt: Ein Teil erhält einen Kunststoffbelag, ein Drittel wird zu einer neuen Kugelstoßanlage umfunktioniert - diese Kosten muss die Gemeinde allein tragen - und ein Drittel der Fläche wird mit Sportrasen ausgestattet. Darauf werden attraktive Spielgeräte installiert, so dass ein Fitness-Parcours möglich ist.

© SZ vom 31.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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