Gräfelfing:Spar-Tag

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Anlass der Diskussion: das Kurt-Huber-Gymnasium. (Foto: Alessandra Schellnegger)

Die SPD im Gemeinderat lehnt Investitionen für das Kurt-Huber-Gymnasium kategorisch ab

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Eigentlich werden Investitionen vor allem dann, wenn es um Schulen geht, lautstark begrüßt. Anders derzeit in Gräfelfing: Dort bekommt die Dreifachturnhalle des Kurt-Huber-Gymnasiums einen neuen Boden, auf einem Teil des Sportplatzes des Schulcampus wird ein sogenannter Allwettersportplatz eingerichtet. Die Kosten für beide Projekte trägt das Landratsamt, dennoch stoßen die Investitionen bei einigen Gemeinderäten auf heftige Gegenwehr.

Der Hallenboden der Dreifachturnhalle ist schon lange marode. Ein Gutachter habe sich schon 2014 "erschüttert über den Zustand" gezeigt, referierte Bürgermeisterin Uta Wüst (IGG) in der jüngsten Bauausschuss-Sitzung. Die Unterbringung der Flüchtlinge im Sommer und Herbst 2015 hatte dem Boden dann den Rest gegeben: Wegen der "nicht sachgemäßen Abdeckung", wie Bauamtsleiterin Elisabeth Breiter es ausdrückte, wurde die Fläche vollends ramponiert; das belegt ein weiteres Gutachten. Das Landratsamt wird nun für die Kosten von rund 600 000 Euro aufkommen, die Sanierung wird acht bis neun Wochen dauern und größtenteils in den Sommerferien stattfinden.

Die SPD-Fraktion hatte schon im Bauausschuss die Boden-Erneuerung für überflüssig erachtet. In der Sitzung des Gemeinderates betonten die Sozialdemokraten erneut, dass man sich die Ausgaben sparen sollte. Sie verließen während der Abstimmung geschlossen den Sitzungssaal, um ihrem Protest Ausdruck zu geben. Die Kollegen nahmen dieses Verhalten amüsiert zur Kenntnis.

Der neue Allwettersportplatz, der die Asphaltfläche auf der Südseite des Sportplatzes ersetzen soll, wurde nicht weniger kritisch diskutiert. Würde nur der Asphalt erneuert, müsste die Gemeinde die Reparatur bezahlen. Entscheidet sie sich aber für einen Allwettersportplatz mit Rasen- und Kunststoffflächen, übernimmt das Landratsamt die Kosten in Höhe von 140 000 Euro. Der Sportplatz soll die "bewegte Pause" ermöglichen, die Teil des Unterrichts werden soll und als Ausgleich zur langen Sitzerei in Klassenräumen Möglichkeit zu sportlicher Betätigung bietet.

Für einen "Schmarrn" hält Jörg Scholler (FDP) diese Idee. Wie Frauke Schwaiblmair (Grüne/Unabhängige Liste) warnte er davor, dass die Ausgaben über die Kreisumlage der Gemeinde verspätet wieder auf die Füße fallen würden. Die Mehrheit entschied sich dennoch für den Platz. Auch deshalb, weil die Spielgeräte auf dem Allwettersportplatz von der "Fachschaft Sport" des Kurt-Huber-Gymnasiums ausgesucht worden sind und sich deshalb auch für den Sportunterricht eignen.

© SZ vom 04.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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