Gräfelfing:Sichere Adresse

Waldkirchengemeinde beherbergt minderjährige Flüchtlinge

Noch bevor die Waldkirchengemeinde Planegg ihre geplante Wohngemeinschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge offiziell eröffnen kann, sind kurzfristig acht Jugendliche in die Doppelhaushälfte in Gräfelfing eingezogen. Das Landratsamt hat dringend darum gebeten, weil es akuten Platzmangel für die 15 bis 17 Jahre alten jungen Männer gab, berichtet Pfarrer Bernhard Liess. Alternativ wäre nur eine Turnhalle oder eine Zeltstadt in Frage gekommen, sagte eine Sprecherin der Jugendhilfe Oberbayern, die die pädagogische Betreuung der Flüchtlingskinder übernommen hat. Dies wollte man den Jugendlichen ersparen, die aus Eritrea, Syrien und Afghanistan stammen. Sie werden voraussichtlich bis Ende August in dem Haus der Waldkirchengemeinde bleiben, bevor das Landratsamt ihnen eine dauerhafte Bleibe zuweist. Zunächst muss festgestellt werden, was die Jugendlichen genau benötigen und in welchen Einrichtungen sie am besten untergebracht sind.

Noch im Herbst will die Waldkirchengemeinde das sanierungsbedürftige Haus umbauen, um dort dauerhaft eine Wohngemeinschaft für junge Flüchtlinge, die ohne Eltern kommen, zu schaffen. Bisher sieht alles danach aus, dass es diesmal klappt: Der Gräfelfinger Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung der notwendigen Nutzungsänderung zugestimmt, auch die Heimaufsicht hat laut Liess ihr Einverständnis signalisiert. Derzeit erarbeitet der Architekt Umbaupläne. Die Jugendhilfe Oberbayern soll Träger der Einrichtung werden. Seit einem Jahr versucht die Waldkirchengemeinde die Idee eine Wohngemeinschaft für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge umzusetzen. Zuerst sollte ein anderer Träger das Projekt umsetzen. Dies ist aber gescheitert. Nun nimmt es die Kirchengemeinde selbst in die Hand.

© SZ vom 28.07.2015 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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