Gräfelfing:Schnelle Lösung

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Praktisch: Die fertigen Module, außen holzverkleidet, werden mit Kränen aufeinander gesetzt. (Foto: Florian Peljak)

Im Dezember sollen die Wohnmodule für 200 Flüchtlinge stehen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

In nur vier Wochen hat sich die grüne Wiese an der Ecke Großhaderner Straße/Neurieder Weg in Gräfelfing in eine Großbaustelle verwandelt. In rasantem Tempo entstehen hier Unterkünfte für rund 200 Flüchtlinge. Läuft alles weiter nach Plan, will der Investor - ein Starnberger Immobilienunternehmen - schon Mitte Dezember die Häuser fix und fertig eingerichtet übergeben.

Derzeit scheint auf der Baustelle alles gleichzeitig zu geschehen: Baugruben werden ausgehoben, Fundamente gesetzt, und Lkw liefern die quaderförmigen Fertigbauteile an. Wie Bauklötze werden die Module, außen holzverschalt, aufeinandergestapelt. Insgesamt entstehen sechs Doppelhäuser und eine Doppelhaushälfte, jeweils mit Erd- und Obergeschoss. Jedes Doppelhaus ist für 32 Personen ausgelegt - je acht Personen leben in einer Wohneinheit in zwei getrennten Schlafräumen, mit zwei Bädern und einer Küche zusammen.

Inzwischen hat die Gemeinde einen Betreuer gefunden, den sie auf eigene Kosten zusätzlich zu den Betreuungskräften des Landratsamtes beschäftigt und der ein Büro in der Flüchtlingsunterkunft beziehen wird. Der neue Mitarbeiter hat nach Auskunft von Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) die Flüchtlinge bereits während ihrer Unterbringung in der Turnhalle des Gymnasiums betreut und stammt aus den Reihen des dort beschäftigen Sicherheitspersonals. "Er bringt eine gute Mischung mit", freut sich Uta Wüst. Er könne sich Respekt verschaffen, sei sozial kompetent und in der Lage, ein Vertrauensverhältnis zu den Bewohnern aufbauen.

Die Gemeinde kann nun doch wie geplant ein Büro- und einen kleinen Schulungsraum in einem der Häuser einrichten. Eigentlich hatte die Gemeinde dafür einen eigenen Container aufstellen wollen, weil sie den Verzicht des Investors auf Betten zugunsten von Schulungsräumen zu einem sehr hohen Preis hätte ablösen müssen. Jetzt zahlt sie eine geringe Miete an das Landratsamt. "Es ist kleiner als gedacht, aber das reicht erst mal", sagt Bürgermeisterin Wüst.

© SZ vom 19.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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