Gräfelfing:Luft nach oben

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Die Wunschliste der Gräfelfinger Unternehmen

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Gemeinde Gräfelfing kann ihren Wirtschaftsstandort noch optimieren. Denn den dort angesiedelten Unternehmen mangelt es an Fachkräften, an Wohn- und Gewerbefläche sowie am Breitbandausbau, der schnelles Internet möglich macht. Das ergab eine Unternehmensbefragung, die im vergangenen Herbst durchgeführt wurde. Die Ergebnisse wurden jetzt in der jüngsten Gemeinderatssitzung vorgestellt. An der Befragung beteiligten sich 133 von 662 Betrieben.

Die Unternehmen konnten sich auf freiwilliger Basis unter anderem zur Standortzufriedenheit, ihrem Flächen- und Arbeitskräftebedarf und zu ihren Entwicklungsplänen äußern. Ein Drittel der teilnehmenden Betriebe beschäftigen maximal vier Mitarbeiter, von den großen Unternehmen am Ort mit mehr als 100 Mitarbeitern haben sich lediglich vier an der Umfrage beteiligt, bilanzierte Josef Rother von der Gesellschaft für angewandte Kommunalforschung (Gefak), die mit der Befragung beauftragt war.

Positiv empfinden die befragten Unternehmen laut Rother vor allem die Verkehrsanbindung, den niedrigen Gewerbesteuerhebesatz wie auch den Service der Gemeinde. Deutlich wurde jedoch auch, dass es an Wohnungen für Mitarbeiter mangelt; es gibt zu wenig Angebot in der Gemeinde und die Preise sind hoch, lautet die Kritik. Zudem fehlen den Unternehmen Hotels, Tagungsmöglichkeiten und Arbeitskräfte. Offensichtlich ist auch, dass die Unternehmen "expansive Pläne" haben. "Jedes zweite Unternehmen hat Interesse an Neueinstellungen vor allem im gewerblich-technischen Bereich", sagte Rother.

Als Handlungsempfehlung gab er der Gemeinde mit auf den Weg, Schule und Wirtschaft noch stärker zu vernetzen, den Tag der Ausbildung weiter auszubauen und beim Thema Wohnungen auch an unkonventionelle Lösungen zu denken. Als Beispiel führte er die Stadt Dachau an, die einen Fonds zur Finanzierung bezahlbaren Wohnraums aufgelegt hat. Auch beim Breitbandausbau könne die Gemeinde gezielt Einfluss nehmen.

Als "eigentlichen Schatz" der Befragung wertete er aber die Datenbank, die die Befragung geliefert habe. Sabine Strack von der Wirtschaftsförderung der Gemeinde habe nun einen Überblick, welche Pläne und Bedürfnisse die einzelnen Unternehmen haben und wie groß ihre Bereitschaft für gemeinsame Projekte ist. So kann die Gemeinde gezielt auf die Firmen zugehen.

© SZ vom 27.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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