Gräfelfing:Konflikt um die Kunst

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Gemeinderat debattiert über den Ankauf von zwei Werken und sucht dafür Geld im Etat

Von Annette Jaeger, Gräfelfing

Ob Kunst gefällt oder nicht, ist Geschmackssache. Deshalb sollte auch der Ausschuss, der unter anderem für Kulturfragen zuständig ist, darüber abstimmen, ob die Gemeinde zwei Kunstwerke ankauft. Zur Diskussion standen ein großformatiges Gemälde von Pi Büchner und die Menschenskulpturen von Walter Kuhn, die noch bis Ende Oktober die Kunstplattform vor dem Rathaus zieren und entlang der Rathausmauer aufgestellt sind. Die Mehrheit im Ausschuss stimmte für den Ankauf, wenn auch unter Vorbehalt. Im April war die Ausstellung der Gräfelfinger Malerin Pi Büchner im Rathaus zu sehen. Sie hat mit 90 Jahren ihre erste Kunstausstellung bestritten, ein Werk blieb im Treppenhaus an exponierter Stelle hängen. Dies will die Gemeinde für 4900 Euro ankaufen. Allerdings ist eine professionelle Rahmung nötig, so dass sich die Gesamtkosten auf rund 7400 Euro erhöhen.

Ganz einig waren sich die Gemeinderäte nicht über den Ankauf. Während sich Michael Langer (SPD) dafür stark machte, als Anerkennung der Leistung von Pi Büchner, lehnte Günter Roll (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham) die Ausgabe grundsätzlich ab, da er den Kunsterwerb nicht als Aufgabe der Gemeinde erachtete. Auch Peter Köstler (CSU), zweiter Bürgermeister, stimmte dagegen. Bei den Figuren von Walther Kuhn waren sich die Räte schneller einig, mit nur einer Gegenstimme. Rund 4000 Euro sollen die Menschengruppen in Rot, Weiß und Schwarz, aus Eisenblech geschnitten, kosten. Im November wird man einen neuen Standort für sie finden müssen. Die Wiese vor dem Flüchtlingswohnheim wurde vorgeschlagen oder eine Fläche vor einem Kindergarten. Da im Haushalt kein Geld für den Ankauf von Kunst vorgesehen ist, soll eine Finanzberatung klären, wie und ob die Ausgabe eingeplant werden können.

© SZ vom 25.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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