Gräfelfing:In die Jahre gekommen

Lesezeit: 2 min

Gräfelfings Gemeindebücherei soll modernisiert werden

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Viel genutzt, aber zu eng und im Erscheinungsbild veraltet - so ist der Zustand der Gräfelfinger Gemeindebücherei. Die Gemeinderäte befürworteten deshalb in einer Ausschusssitzung am Dienstag eine Modernisierung der Ausleihe, die im Bürgerhaus am Bahnhofspatz untergebracht ist. Gleichzeitig soll die Bühne im Bürgerhaus größer und moderner werden. Erste Architektenvorschläge fanden Anklang in der Sitzung.

Die Gräfelfinger Bücherei hat 1984 ihre 400 Quadratmeter großen Räumlichkeiten im Obergeschoss des Bürgerhauses bezogen. Damals standen 17 000 Medien zur Ausleihe zur Verfügung, die pro Jahr 45 000 Mal ausgeliehen wurden. Heute gibt es 32 000 Medien im Bestand, von Büchern, Zeitschriften, über DVDs bis zu Hörbüchern und Musik-CDs, die mehr als einhunderttausend Mal im Jahr von mehr als 2300 Lesern ausgeliehen werden. Kein Wunder, dass die Bücherei aus allen Nähten platzt. So war es dem Vortrag von Bibliotheksleitung Elke Naeve in der Sitzung zu entnehmen. Noch dazu ist das Mobiliar der Bücherei veraltet - die Regale müssen regelmäßig geleimt werden - und es gibt wenig Aufenthaltsqualität, um zu schmökern oder zu arbeiten. Abgesehen davon sind auch die Ansprüche der Leser gestiegen. Eine attraktive Präsentation sei heute gefragt, um vor allem junge Besucher zum Lesen zu animieren, sagte Naeve.

Bei dem Gräfelfinger Architekten Klaus Molenaar, der das Bürgerhaus vor mehr als 30 Jahren entworfen hat, liegt schon lange ein Konzept zur Erweiterung des Baus in der Schublade. Die Ideen wurden allerdings im Gemeinderat bislang nicht weiterverfolgt. Jetzt könnte ein Teil davon umgesetzt werden. In der Bücherei sei ein Platzgewinn von 68 Quadratmetern möglich, wenn man eine Decke einziehe und so den großzügigen "Luftraum", wie Molenaar es nannte, nach unten bis ins Foyer des Bürgerhauses teilweise schließe. Zudem könnte ein Teil der Terrasse als Loggia umfunktioniert werden, die dann auch Platz für eine Cafébar biete. Zusätzlich könnte ein Zugang über das Bürgerhaus-Foyer geschaffen werden, sodass Büchereibesucher nicht mehr über die enge Hintertreppe zur Ausleihe gelangen.

"Praktikabel und überschaubar", nannte Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) diese ersten Ideen. Peter Köstler (CSU) regte an, gleich den großen Wurf zu wagen und auch noch die zu kleine Bühne im Bürgerhaus zu modernisieren. Molenaar stellte in Aussicht, eine Bühne schaffen zu können, die "konkurrenzfähig" zu jener im Planegger Kupferhaus sei. Der Architekt erhielt den Auftrag, die Planung detaillierter zu verfolgen und eine erste Kostenschätzung vorzulegen. Die Ausgaben für den Umbau sollen in den Gräfelfinger Haushalt 2016 einfließen.

© SZ vom 04.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: