Gräfelfing:In der Warteschlange

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Das Thema Ensembleschutz ist vertagt, bis Gräfelfing sein Denkmalkonzept fertig hat

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Ob das Gräfelfinger Wohngebiet um die Steinkirchner Straße unter Ensembleschutz gestellt wird, bleibt vorerst offen. Die Arbeitsgruppe des Landesdenkmalrats hat die Entscheidung darüber am Freitag vertagt - für mindestens ein Jahr. Für Gräfelfinger Bauherren in dem Gebiet hat das Folgen: Ihre Bauanträge waren aufgrund der ausstehenden Entscheidung im Landesdenkmalrat ausgesetzt worden. Nun müssten sie noch länger warten. Für Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) ist das eine "unbefriedigende" Situation, wie sie auf Anfrage sagte.

Die Arbeitsgruppe des Landesdenkmalrats begründete die Entscheidung für eine Vertagung damit, das Ergebnis des Kommunalen Denkmalkonzepts abwarten zu wollen. So berichtet es die Bürgermeisterin. Das Konzept hat der Gemeinderat vor Kurzem in Auftrag gegeben. In einem Erhebungsbogen werden dabei die historischen Strukturen der alten Villenkolonie zwischen Maria-Eich-Straße, Freihamer Straße und Bahnhofstraße bis fast zur Rottenbucher Straße im Süden erfasst.

Das Wohngebiet, das für den Ensembleschutz zur Debatte steht, bildet einen Teil des untersuchten Gebiets. Das Konzept hat nichts mit Denkmal- oder Ensembleschutz zu tun, es soll lediglich ein Bewusstsein für die historischen Qualitäten im Ort schaffen und könnte künftig in die Entscheidung über Bauvorhaben einfließen. Für die Rathaus-Chefin ist nicht nachvollziehbar, warum die Entscheidung zum Ensembleschutz vertagt wurde. Hätte sich der Gemeinderat gegen das Kommunale Denkmalkonzept entschieden und es nicht in Auftrag gegeben, hätte der Landesdenkmalrat ja auch eine Entscheidung treffen müssen, argumentiert Wüst.

Zwei Neubaupläne seien in dem betroffenen Wohngebiet bislang ausgesetzt worden, ein Abrissantrag sei darunter. Das Kommunale Denkmalkonzept werde erst in einem guten Jahr vorliegen, für Bauherren sei das eine zu lange Zeit des Wartens. "Sie wollen wissen, wie es weitergeht". Die Bürgermeisterin will sich jetzt an die Arbeitsgruppe wenden und wünscht sich vom Landesdenkmalrat eine "zeitnahe Entscheidung".

© SZ vom 02.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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