Gräfelfing:Ein langer Weg

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Stark frequentiert: die Pasinger Straße zur Hauptverkehrszeit. (Foto: Florian Peljak)

Die geplante Verbindung zwischen Autobahn A 96 und Martinsried sowie Großhadern entwickelt sich zum Dauerbrenner. Die Grünen befürchten, dass nach dem Bau der neuen Straße bisherige Bus- und Radfahrer auf das Auto umsteigen werden

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Im Hinblick auf die kommunale Entlastungsstraße, die eine schnelle Verbindung zwischen Autobahn A 96 und Martinsried sowie Großhadern darstellen könnte, sind die Gräfelfinger Gemeinderäte von einem Konsens noch weit entfernt. Jetzt wird erst nochmals untersucht und geprüft, das hat ein Antrag der Grünen bewirkt. Sie fordern, die Chancen des öffentlichen Nahverkehrs genauer unter die Lupe zu nehmen, anstatt nur den Blick auf die Ideallösung für Autofahrer zu richten. Der Antrag wurde bei der jüngsten Sitzung des Ausschusses für überörtliche Angelegenheiten mehrheitlich angenommen.

Die Idee einer neuen Straße, die das Gewerbegebiet und vor allem die viel befahrene Pasinger Straße entlasten könnte, wurde erstmals vor rund einem Jahr vom Verkehrsplaner Helmuth Ammerl ins Gespräch gebracht. Die Straße könnte am östlichen Rand des Gewerbegebietes entlanglaufen und über den Neurieder Weg in die Würmtalstraße münden. Bis jetzt gibt es dazu noch keinen Grundsatzbeschluss des Gemeinderates.

Der wird auch noch auf sich warten lassen, denn jetzt wird gemäß des Grünen-Antrags mit Hinblick auf die Planung zunächst ein Gespräch mit der Gemeinde Planegg geführt, dann wird eine Stellungnahme der Autobahndirektion zum geplanten Autobahnanschluss der Entlastungsstraße eingeholt. Schließlich folgt eine Verkehrsuntersuchung, die Ausbaumöglichkeiten des öffentlichen Nahverkehrs und des Radverkehrs sowie deren Entlastungspotenzial prüfen soll. Denn die Ammerl-Studie, so die Grünen, habe ausschließlich untersucht, wie die Verkehrsanbindung für den Autoverkehr optimiert werden könnte. Die Grünen befürchten, dass mit dem Bau einer neuen Straße viele Menschen von Bus und Rad auf das Auto umsteigen könnten.

Das Ansinnen der Grünen fand nicht nur Zuspruch. Gemeinderätin Petra Schmid (CSU) warf den Kollegen vor, Verzögerungspolitik zu betreiben. Sie betonte, dass die neue Straße endlich den Schleichverkehr aus den Wohngebieten verbannen könnte. Auch Günter Roll (Bürgerverein Gräfelfing-Lochham) lehnte eine weitere Verkehrsuntersuchung ab.

Ein Antrag der SPD scheiterte an diesem Abend: Die Idee, einen Acht-Punkte-Plan umzusetzen, der bauliche Eingriffe vor allem an der Pasinger Straße vorsieht und das Ziel hat, die Entlastungsstraße zu vermeiden.

© SZ vom 12.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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