Gräfelfing:Die Marke Würmtal

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Gräfelfing setzt auf Kooperation mit den anderen Gemeinden

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Die Gemeinde Gräfelfing will weiter an dem Projekt arbeiten, das Würmtal als Marke zu etablieren. Diesen Beschluss haben die Mitglieder des Hauptausschusses als Empfehlung an den Gemeinderat weitergereicht, der darüber Ende Oktober abstimmen wird. Nach Meinung der Mitglieder des Ausschusses soll gemeinsam mit den anderen Würmtalgemeinden ein Arbeitsteam gebildet werden. Dort solle ein Logo erarbeitet werden, außerdem könnten dort erste Aktionen angeschoben werden.

Mit dem Marken-Projekt wollen die Gemeinden ihre "regionale Identität" nach außen tragen, wie Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) es ausdrückte. Die Gemeinderäte versprechen sich von stärkerer Vernetzung und Zusammenarbeit mehr Einfluss und Erfolge bei Themen wie Verkehr, Wirtschaftsförderung und Siedlungsentwicklung.

Die Idee der Marke Würmtal wurde zum ersten Mal im Juli im Planegger Kupferhaus offiziell vorgestellt: die Würmtalgemeinden Gauting, Krailling, Planegg, Gräfelfing und Neuried sollen enger zusammenrücken, sich als Einheit präsentieren und auch so agieren. Die Marke soll dabei die gemeinsame Richtung vorgeben. Bislang wurden vier Werte definiert, die die Marke und damit das Würmtal ausmachen: erstklassig, stolz und geistreich gelten als Attribute, die privilegierte Lage als weiteres Plus.

In Gräfelfing kam die Marken-Idee bei den meisten Gemeinderäten im Hauptausschuss gut an. Wenn alle mit derselben Haltung auftreten, hat das mehr Gewicht, fasste es die Bürgermeisterin zusammen. Es gab aber auch kritische Stimmen. "Mir geht das alles zu schnell", sagte Peter Köstler (CSU). Worin der Mehrwert einer Marke Würmtal liege, sei ihm nicht deutlich genug. Das Würmtal sei keine Touristenregion und müsse deshalb nicht für sich werben. Momentan stehe die Wirtschaftsförderung bei dem Projekt alleine im Fokus. Man müsse sich die Frage stellen, ob Gräfelfing im Bereich Wirtschaftsförderung wirklich als Würmtal oder als Gräfelfing auftreten wolle.

Auch Brigitte Braun (CSU) sah gerade im Bereich Ansiedlung neuer Unternehmen Probleme in einer stärkeren Kooperation mit anderen Gemeinde. "Wir sind Konkurrenten!" Dass eine Gemeinde der anderen den Vortritt lasse, wenn es um die Ansiedlung eines attraktiven Unternehmens gehe, sei "unwahrscheinlich". Sabine Strack, Wirtschaftsförderin in der Gemeindeverwaltung Gräfelfing, hielt dagegen, dass die gesamte Region davon profitiere, wenn sich ein Unternehmen im Würmtal ansiedle. Es sei positiv, wenn ein Unternehmen, das in Planegg keinen Platz mehr findet, dann eben nach Gräfelfing komme.

Der Ausschuss befürwortete eine Summe von 10 000 Euro als Anschubfinanzierung für das kommende Jahr. Im Arbeitsteam sollen die Wirtschaftsförderer der Gemeinden vertreten sein, aber auch andere Aktive, wünschenswert seien junge Leute.

© SZ vom 15.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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