Gräfelfing:Deutliche Absage

Gräfelfing ist gegen einen Radschnellweg nach Planegg

Für die Nachbargemeinde Planegg ist die Sache logisch: Im Zusammenhang mit der geplanten U-Bahn-Verlängerung nach Martinsried soll es einen Radschnellweg ins Gewerbegebiet Steinkirchen geben, der über Gräfelfinger Flur führen soll. Doch im Gräfelfinger Rathaus, genauer im Ausschuss für überörtliche Angelegenheiten, wird klargestellt: Radweg gerne, aber keinen Radschnellweg.

Drei verschiedene Routen würden aus Planegger Sicht für einen Radschnellweg in Frage kommen: Die Passage quer über den Acker zwischen Martinsried und Gräfelfing, der Gräfelfinger Weg, den viele Fußgänger nutzen, oder die bereits existierende Radroute Martinsrieder Weg. Für die Gräfelfinger allerdings eignet sich keine dieser Varianten als Radschnellweg. Denn eine Schnellroute ist aufwendig: Es muss im Winter geräumt werden, und es bedarf eines Asphaltbelages, so dass die Radler mit 30 Kilometer pro Stunde vorankommen. Zusätzlich sind drei Meter Breite und eine Fußgängerspur erforderlich.

Würde der Martinsrieder Weg - derzeit ein Sandweg - so ausgebaut werden, müsste die Gemeinde die verkehrsberuhigte Zone, die sich an den Radweg anschließt, aufgeben und die Strecke asphaltieren. Planegg würde sich an den Kosten beteiligen, sagt Gräfelfings Bürgermeisterin Uta Wüst (IGG). Trotzdem: Die Gräfelfinger Gemeinderäte lehnen den Plan ab. Franz Lang (SPD) ist gegen das Versiegeln von Flächen. Auch Petra Schmid (CSU) hält nichts vom Ausbau: Man fördere den Radverkehr und tue so etwas für die Umwelt, asphaltiere aber gleichzeitig eine Strecke: "Das ist doch kontraproduktiv." Für eine Einigung bleibt aber noch Zeit: Die U-Bahn nach Martinsried kommt erst 2022.

© SZ vom 25.06.2016 / jae - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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