Was die Brauerei-Fachschule Doemens in Gräfelfing mit sozialem Wohnungsbau zu tun hat, erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Doch tatsächlich ist in der Kommune beides miteinander verwoben, denn: Würde die Brauereischule ins Gewerbegebiet umziehen und den Platz in der Ortsmitte freimachen, könnte dort sozialer Wohnungsbau entstehen. Dieser Idee hat die Gemeinde nun den Weg geebnet: Sie hat ihr Vorkaufsrecht für ein Grundstück in der Lohenstraße im Gewerbegebiet geltend gemacht, sodass Doemens dorthin umsiedeln könnte. Gleichzeitig hat sich der Bauausschuss dafür ausgesprochen, auf dem bisherigen Doemens-Gelände nach einem Umzug geförderten Wohnungsbau zu verwirklichen.
Die Brauerei-Fachschule möchte sich vergrößern, doch an der Stefanusstraße sind die Möglichkeiten ziemlich ausgeschöpft. Mitten im Wohngebiet, im Ortszentrum von Gräfelfing, hat die Schule zwar eine attraktive Adresse, aber es ist sehr eng und gedrängt. Die Gemeinde hat großes Interesse daran, die renommierte Schule am Ort zu halten. Deshalb hat sie ihr Vorkaufsrecht für ein Grundstück in der Lohenstraße genutzt, wie Bürgermeisterin Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing/IGG) nun mitteilte.
Unterdessen hat der Bauausschuss darüber beraten, was auf dem Brauereigelände entstehen soll, falls Doemens umzieht. Bislang ist das Areal im Bebauungsplan als Sondergebiet Brauereischule ausgewiesen. Die Mitglieder des Bauausschusses haben sich laut Wüst dafür ausgesprochen, den Plan zu überarbeiten und die Fläche für geförderten günstigen Wohnraum zu sichern. Auf dem Grundstück könnte in der Größe der jetzigen Brauereischule gebaut werden. Wohnungsbau hält die Bürgermeisterin für die umliegenden Bewohner für verträglicher als die Schule. Denn die bringt zwar mit Gästen und Schülern aus aller Welt kosmopolitisches Flair, aber eben auch Unruhe und Verkehr in die engen Wohnstraßen.