Verkehrsthemen dominieren die Bürgerversammlung:"Wir sind quasi überrollt worden"

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Der Zulieferverkehr zum Auguste-Ken -Platz verschärft die Verkehrsprobleme. (Foto: Catherina Hess)

Die Giesinger leiden nicht bloß unter Stau auf den Hauptachsen, sondern auch unter gefährlichen Situationen in den Anliegerstraßen.

Von Christina Seipel

Giesing gehört zu den Vierteln mit den großen Verkehrsthemen. Im Fokus der Bürgerversammlung am Dienstagabend standen diesmal jedoch nicht die Hauptverkehrsrouten wie etwa die Tegernseer Landstraße oder die Chiemgaustraße. Es waren vielmehr kleinere Routen, die den Anwohnern Sorgen bereiteten. Die rund 100 Bürger aus dem Stadtbezirk Obergiesing-Fasangarten, die zur Veranstaltung ins Heinrich-Heine-Gymnasium nach Neuperlach gekommen waren, forderten, dass Tempo-30-Limits eingehalten und mehr Anliegerstraßen eingeführt werden. Ampeln sollen kürzere Rotphasen haben, besser erkenntlich gemacht und synchronisiert werden.

Ein unerfreuliches Dauerthema brachte eine Anwohnerin der Marklandstraße auf die Tagesordnung: die Verkehrssituation im Fasanengarten in der sogenannten Ami-Siedlung. Seit zwei Amtsperioden bagatellisiere die Stadt diese, lautete die Kritik. Durch den Erweiterungsbau der Europäischen Schule München (ESM) im Perlacher Forst habe sich das Problem weiter verschärft. Das reine Wohngebiet am südöstlichen Stadtrand werde durch den Bring- und Holverkehr der ESM und der anderen Schulen stark belastet. Hinzu kämen der morgendliche Zulieferverkehr zum Versorgungszentrum am Auguste-Kent-Platz sowie die Busse des öffentlichen Nahverkehrs, die durch die Cincinnatistraße fahren und an der Ecke zur Marklandstraße wenden. Der Verkehr sei "unverhältnismäßig", klagte eine Giesingerin: "Wir sind quasi überrollt worden."

Gefährliche Situationen gibt es speziell in der Marklandstraße

Auch das Tempo-30-Limit in diesem Bereich, in dem sich eine Grundschule und eine Mittelschule befinden, übersähen die meisten Verkehrsteilnehmer. "Da wird einem Angst und Bange." Der Vorschlag der Bürgerinitiative Amisiedlung, den Erweiterungsbau der ESM im Perlacher Forst vom Norden aus über die Herbert-Quandt-Straße zu erschließen, konnte sich indes nicht durchsetzen. "Wir fühlen uns allein gelassen." In einem Antrag forderte die Bürgerin die Verwaltung nun auf, nachzubessern und die gefährliche Verkehrssituation durch die Umwidmung der Marklandstraße in eine Anlieger- und Fahrradstraße sowie verkehrsberuhigende Maßnahmen und Kontrollen des Tempo-30-Limits zu entschärfen. Wie ein Vertreter des Mobilitätsreferat in der Versammlung mitteilte, sei die Stadt bereits damit befasst, den Verkehr an dieser Stelle neu zu bewerten.

Auch zum Nockherberg drängte ein Verkehrsthema nach vorn: Dort kommen sich Radfahrer und Fußgänger in die Quere. Der Gehweg sei meist "wahnsinnig voll" und den Fußgängern oft nicht bewusst, dass sie diesen mit den Radfahrern teilten, beschwerte sich eine Anwohnerin. Um die "äußerst unangenehme Situation" zu verbessern, forderte sie auf beiden Seiten einen durchgängigen Radweg.

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