Der Chorraum der Heilig-Kreuz-Kirche wird baulich von den beiden seitlichen, früher als Oratorien genutzten Einbauten gerahmt, unter denen sich die Sakristeiräume befinden. Im Bereich des Presbyteriums sind ihre Wände mit einer flach vor die Wand gesetzten Maßwerkgliederung verkleidet, vor der das Chorgestühl steht. Oben sind die beiden Oratorien mit reich durchbrochenen Baldachinarchitekturen aus Abbacher Grünsandstein besetzt. In der Mitte des Chorraumes steht der neugotische, sechzehn Meter hohe Hochaltar mit seinem hoch aufragendem Gesprenge, der in seinem Mittelteil die steingrau gefasste Kreuzigungsgruppe als thematisches Zentrum der Kirche zeigt. Sein Stifter, der Rentner Johann Carnot, ließ an der Seite des Altars eine Tafel anbringen, dass er "für alle Zeit in seinem jetzigen Schmuck und Farbe unverändert erhalten bleiben muss". Der Bildhauer Joseph Beyrer fertigte das Kunstwerk 1886 nach einem Entwurf Georg von Dollmanns und seines Bauleiters Johann Baptist Graßl an. Das zentrale Heilsgeschehen ist zu sehen: Im Mittelpunkt Christus am Kreuz mit Maria und Johannes; seitlich die vier großen Propheten des Alten Testaments Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel als Ankündiger des Erlösers. Links und rechts des Tabernakels stehen die vier Evangelisten als Verkünder des Evangeliums. Zentrum der nachkonziliaren Liturgie ist der Zelebrationsaltar aus den 1960er Jahren, für den Bildhauer Toni Stegmayer, von dem auch der Ambo stammt, einen veränderten Fuß angefertigt hat. Nicht mehr vorhanden sind drei Glasgemäldefenster von Wilhelm Geyer aus dem Jahr 1960: Sie wurden ausgebaut und eingelagert, da sie nie mit der neugotischen Ausstattung und mit dem Hochaltar harmoniert haben.
Die Serie mit Einblicken in die Kirche endet angesichts der bevorstehenden Wiedereröffnung am Sonntag, 22. November. Um 9.30 Uhr wird das Kirchenportal geöffnet, 10 Uhr findet ein Festgottesdienst statt. Um 14.30, 15.15 und 16 Uhr gibt es Führungen. Einen interaktiven Kirchenführer gibt es neu unter www.hl-kreuz-giesing.de. Der Text stammt von Engelbert Dirnberger.