Flexiheime dienen der befristeten Unterbringung akut wohnungsloser Menschen. Das sind nicht selten Personen mit schwierigem sozialen Hintergrund. Ein sensibles Thema. Als der Bezirksausschuss (BA) Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln jetzt mit Plänen für den Neubau einer solchen Einrichtung an der Steinkirchner Straße in Fürstenried-West konfrontiert wurde, machten alsbald "Bedenken bezüglich der entstehenden Situation im Umfeld" die Runde. Zwar zweifelt niemand grundsätzlich an der Notwendigkeit eines weiteren Flexiheims. Doch fehlte den BA-Mitgliedern "ein Konzept zur sozialen Integration" seiner künftigen Bewohner, vor allem der Einzelpersonen unter ihnen.
Ausdrücklich hingewiesen wird auf mehrere "Kindereinrichtungen" und ein Altenheim, die sich in der Nähe des geplanten Heims befinden sowie auf Probleme, welche sich im Umfeld eines anderen Hauses dieser Art an der Boschetsrieder Straße in Obersendling gezeigt hätten. Davon leiteten einige BA-Mitglieder die Forderung ab, die vorgesehene Kapazität von 82 Bettplätzen im neuen Flexiheim an der Steinkirchner Straße zu reduzieren. Überdies sei ein "engerer Betreuungsschlüssel bei der sozialpädagogischen Betreuung vor Ort" vorzusehen. Beide Aspekte dürften "schon beim aktuellen Planungsstand auf keinen Fall unberücksichtigt bleiben", heißt es im Entwurf einer Stellungnahme.
Nach einer Wortmeldung von Juri Wostal (Grüne), der den hohen Bedarf an solchen Bettplätzen beschwor, nahm der BA seine Forderung nach einer Kapazitätskappung mehrheitlich wieder zurück. Andernfalls müsste man der Stadtverwaltung sagen, "wo die Betten in dieser Stadt sonst entstehen sollen", sagte Wostal. SPD-Fraktionssprecherin Dorle Baumann regte an, wohnungslose Familien stärker ins Flexiheim-Konzept einzubeziehen.
Die Einrichtung an der Boschetsrieder Straße, betrieben von der Awo, verfügt sogar über 98 Bettplätze in 52 abgeschlossenen Appartements. Doch der Bedarf an Flexiheim-Plätzen steige aus vielerlei Gründen immer weiter an, teilte das Sozialreferat mit.