Fürstenried:Ausgefallener Zuschusswunsch

Unter Münchner Lokalpolitikern gilt Transparenz heutzutage als wichtige Währung. Entsprechend eifrig kommunizieren sie, dass die Bezirksausschüsse in Zukunft mehr Geld zur Verfügung haben. Denkbare Verwendungszwecke werden auf öffentlichen Veranstaltungen erörtert, Vereine aufgefordert, ihre Fantasie zu bemühen. Muss man mir nicht zweimal sagen, mag sich da mancher denken. So wie jener Bürger aus dem Süden der Stadt, der den Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln jetzt mit einem ausgefallenen Zuschusswunsch überraschte. Weil ihm als Bauherr eine Ersatzpflanzung auferlegt worden ist, schlug der Mann dem Bezirksausschuss vor, dieser solle die Kosten für den neuen Baum übernehmen. Chuzpe muss der Mensch haben, Frechheit siegt. Die Stadtteilvertretung allerdings entschied recht schnell, das aufgepolsterte Budget nicht als Dünger für das Wachstum privater Setzlinge einzusetzen. Denn gerieten solche Gesten der Großzügigkeit zur Gewohnheit - nicht auszudenken, wie schnell der neue finanzielle Spielraum zum Engpass würde. Vorweihnachtlicher Tipp: Es dürfte auch wenig Sinn haben, die Rechnung für den eigenen Christbaum in der BA-Geschäftsstelle Süd an der Meindlstraße einzureichen.

© SZ vom 13.12.2018 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: