Eichenau:Fünf Kriegstote in der Partnerstadt

Feuerwehrleute löschen nach dem Raketenangriff die Brände an und in dem Wohnhaus in Wischgorod. (Foto: Vladyslav Musiienko/Reuters)

Russischer Raketenangriff auf Wohnhaus in Wischgorod.

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Die gute Stimmung bei der Einweihungsfeier für die Starzelbachschule ist am Dienstagabend durch eine schreckliche Nachricht aus der ukrainischen Partnerstadt Wischgorod erschüttert worden. Bei einem russischen Raketenangriff war ein Wohnhaus getroffen worden. Nach Meldungen örtlicher Medien, die sich auf Mitteilungen aus dem Präsidialamt beriefen, sind beim Einschlag von Raketen in ein Wohngebäude in Wischgorod fünf Menschen getötet und 31 verletzt worden. Eichenaus Bürgermeister Peter Münster und Gemeinderat Claus Guttenthaler bekamen von einer gemeinsamen Bekannten aus Wischgorod Bilder der Schäden geschickt.

Erst Ende Oktober waren zwei Raketen in der Stadt nördlich von Kiew eingeschlagen. Ziel war damals erneut das Wasserkraftwerk am Dnjepr-Staudamm, das bereits am ersten Tag des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch Kampfhubschrauber angegriffen worden war. Damals war in den sozialen Medien von Sachschäden die Rede, dieses Mal gab es Tote und Verletzte. Das Kraftwerk in Wischgorod versorgt vor allem die Hauptstadt Kiew und die umliegenden Kreise mit Strom.

Bereits in den ersten Tagen nach dem Angriff hatte Eichenau fast 200 Flüchtlinge aus der Ukraine, darunter etliche aus der Partnerstadt, aufgenommen. Derzeit sind laut Guttenthaler etwa 80 Geflüchtete privat untergebracht, weitere leben in den Asylunterkünften oder haben eine Bleibe in Nachbarorten gefunden. Bürgermeister Peter Münster ist bislang nicht bekannt, ob es wegen der durch die Angriffe zerstörten Strom- und Wärmeversorgung erneut zu einer Fluchtbewegung aus Wischgorod kommen könnte. In Eichenau wird derzeit ein weiterer Hilfskonvoi zusammengestellt, um unter anderem Notstromaggregate in die Partnerstadt zu bringen.

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