Im Stadtsaal Fürstenfeld:Unternehmer von Angesicht zu Angesicht

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Illustre Runde (von links): Alt-Ob Sepp Kellerer, Elke Raff, Landratsstellvertreterin Martina Drechsler, OB Erich Raff, Referent Volker Busch. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Fürstenfeldbruck richtet erstmals seit Beginn der Pandemie wieder einen Wirtschaftsempfang aus.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Auch Fürstenfeldbruck steht unter dem Eindruck der Krisen Corona-Pandemie sowie Ukraine-Krieg. Dennoch bewegt sich die Stadt mit dem Wirtschaftsempfang in Präsenz wieder einen Schritt Richtung Normalität. So zeigte sich Oberbürgermeister Erich Raff (CSU) am Dienstag vor den etwa 60 Wirtschaftsvertretern sowie Politikern, Stadträten und Verwaltungsmitarbeitern, die der Einladung in den festlich dekorierten Stadtsaal von Fürstenfeld gefolgt waren, vorsichtig optimistisch. Mit Blick auf die steigenden Preise sagte er, jede Krise berge auch eine Chance. Damit spielte er auf die Selbstverpflichtung Fürstenfeldbrucks an, bis 2035 bilanziell klimaneutral zu werden. Beobachter erwarten, dass mit Blick auf die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen Schwung in die umweltfreundliche Energieerzeugung kommt und einige Hürden für den Ausbau der Windkraft fallen. Bislang gibt es im Landkreis lediglich zwei große Windräder, die von den Stadtwerken errichtet worden sind. Weitere Projekte kommen zurzeit nicht recht voran.

Für die gut tausend Gewerbebetriebe der Stadt ist neben einer günstigen und sicheren Energieversorgung ein wirtschaftsfreundliches Umfeld wichtig. Raff wies darauf hin, dass man sich bemühe, Gewerbegrund auszuweisen und nun mit dem Geschäftsführerhaus auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände unter dem Namen Ampersite auch Start-ups die Möglichkeit für eine Ansiedlung gibt.

Großes Potenzial sieht er auch auf dem Fliegerhorst - sofern die Bundeswehr angesichts der globalen Sicherheitslage die Entscheidung nicht doch noch überdenkt, das Militärgelände zum Januar 2027 für die zivile Umnutzung freizugeben. Raff: "Hoffentlich bleibt es dabei." Zudem dankte er der Stadtmarketing-Gruppe, die zur Belebung der Innenstadt beigetragen habe und mit Aktionen wie dem Heimatguthaben dazu beiträgt, die Kaufkraft in der Stadt zu halten.

Wie man mit Krisen umgeht, das erläuterte an dem Abend, der musikalisch vom Posaunenduo Florian Loch und Jakob Wodan von der Kreismusikschule gestaltet wurde, Volker Busch aus Regensburg. Der Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie, Wissenschaftler und Buchautor zeigte auch Strategien zur Bewältigung auf. Seine Botschaft: Positiv denken, denn "in 70 Prozent der Fälle kommen die Dinge besser als wir glauben". Und wenn es einen doch mal erwischt, dann erholen sich zumindest 90 Prozent der Menschen selbst von schweren Schicksalsschlägen.

Busch empfiehlt, auch mal bewusst die Kontrolle über sich aufzugeben und sich öfter trauen zu lachen. Wichtig sei es zudem, aktiv zu bleiben, dabei aber nicht immer nach Perfektionismus zu streben. Devise: nicht lange nachdenken und abwägen, einfach mal machen!

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