Zehn Tage lang haben die Fürstenfeldbrucker auf dem Volksfest getanzt, gefeiert und getrunken. Am Sonntag nun wurden die letzten Massen ausgeschenkt und die Fahrgeschäfte haben ihre letzten Runden gedreht. Volksfestreferent Markus Droth (Freie Wähler) zieht am Montag eine positive Bilanz. "Das Fest wurde gut angenommen, und ich denke, dass die Leute gute Unterhaltung hatten und es insgesamt das Gemeinschaftsgefühl gestärkt hat. Auch der Einzug war kolossal, auch wenn das Wetter nicht ganz mitgespielt hat." Ein Wermutstropfen sei, dass man keine Lösung für die Weiterführung des Zirkuszelts gefunden habe. Gemeinsam mit dem Arbeitskreis wolle er nun für das kommende Jahr nach neuen Ideen dafür suchen. "Ich hoffe, dass der Arbeitskreis sich unter dem neuen Oberbürgermeister wieder mehr einbringen kann mit seinen Anliegen", sagt Droth.
Umso positiver sei es, dass Dieter Pleil mit seinem Weinzelt als Ergänzung habe direkt Fuß fassen können. "Wir haben schon mit dem Zirkuszelt gesehen, dass sich ein zweites Zelt trägt", sagt Droth. Auch für die Gäste sei es eine schöne Ergänzung gewesen, mit seiner ruhigeren Atmosphäre. "Es ist auch ein positives Signal an andere und zeigt, dass wir es begrüßen, wenn aus der Bevölkerung solche Vorschläge kommen. Da sind die Leute auch aufgefordert, sich zu melden. Und natürlich hoffe er, dass Pleil auch im kommenden Jahr wieder dabei sein wird.
Der Volksfestreferent ärgert sich über die Wildpinkler auf dem Marthabräu-Gelände
Auch wenn es noch keine finalen Zahlen gebe, könne er aus Gesprächen mit Wirt und Schaustellern sagen, dass sich die Umsätze etwa auf dem Niveau des vergangenen Jahres bewegt haben. "Das zeigt, dass man als Schausteller auch Geld verdienen kann auf dem Brucker Volksfest. Auch das ein wichtiges Signal - dass man sieht, dass die Veranstaltung in der Bevölkerung angenommen wird." Natürlich müsse man einzelne Tage, wie den der Vereine und Betriebe, noch etwas umbauen. "Da werden wir uns sicher noch zusammensetzen, aber jetzt lassen wir erstmal alles sacken, und dann überlegen wir, wie wir die Leute motivieren können, sich an einzelnen Tagen noch stärker zu engagieren."
Freilich hat es auch Dinge gegeben, mit denen Droth nicht ganz zufrieden war. Besonders habe ihn gestört, dass einige Besucher das Marthabräu-Gelände dazu genutzt haben, "sich dort diverser Biere zu entledigen", wie es der Volksfestreferent ausdrückt. Er habe selbst beobachtet, wie Menschen auf dem Weg zu Volksfest dort ihre mitgebrachten Flaschen hingeworfen und andere auf dem Rückweg ihre Blasen entleert hätten. "Da hat es auch nicht geholfen, dass wir eine zweite Toilette aufgebaut haben, das wurde zu wenig wahrgenommen." Droth fordert deshalb, künftig einen Sicherheitsdienst einzusetzen, um das Problem in den Griff zu kriegen. Auch bei den Schaustellern müsse man schauen, noch mehr attraktive Angebote nach Fürstenfeldbruck zu locken, gerade für die jüngeren Menschen.
Unklar ist, wer im kommenden Jahr der Festwirt sein wird
Die Anwohner bittet er darum, Verständnis für die erhöhte Lautstärke auf dem Areal aufzubringen. "Das ist diese zwei Wochen einfach da, und das werden wir auch nicht wegkriegen. Man muss die Leute auch ein bisschen feiern lassen, das gehört doch dazu. Und ich bitte um Verständnis dafür, dass wir am Wochenende nicht um zehn Uhr die Musik runterdrehen können und es auch mal bis Mitternacht oder halb eins geht. Unter der Woche ist ja sowieso um zehn Schluss."
Noch unklar ist, wer im kommenden Jahr der Festwirt auf dem Brucker Volksfest sein wird. "Das Rechnungsprüfungsamt hat uns dazu angehalten, eine ergebnisoffene Ausschreibung zu machen. Das ist also kein Misstrauen gegenüber Jochen Mörz, der es jetzt seit 30 Jahren macht. Ich hoffe, er bewirbt sich wieder mit seiner umfassenden Erfahrung", sagt Droth. Wahrscheinlich schon im Juni wird es die offizielle Ausschreibung geben. "Ich hoffe, dass wir dann schon im Sommer wissen, wie es weitergeht."