Mammendorf:Verkürztes Vergnügen

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Feuchtfröhlich feiern: Szene vom Mammendorf Volksfest. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Weil der Festwirt weitere Verpflichtungen hat, wird das Volksfest im Mai auf fünf Tage verkürzt. Und erstmals wird kein Kaltenberger Bier mehr ausgeschenkt, sondern Hofbräu aus München.

Von Manfred Amann, Mammendorf

Das Mammendorfer Volksfest dauert heuer nur fünf Tage und nicht eine ganze Woche mit zwei Wochenenden. Grund dafür ist, dass Festwirt Jochen Mörz wegen anderer Verpflichtungen den Zeltbetrieb nicht so lange aufrechterhalten kann. Und es gibt noch eine grundlegende Änderung. Erstmals wird kein Kaltenberger Bier mehr ausgeschenkt. Darüber ist insbesondere der 1. König-Ludwig-Weißbier-Fanclub verärgert, der seit seiner Gründung im Jahre 2006 auf dem Fest am Vatertag seine Jahreshauptversammlung abhielt.

"Mit uns hat leider niemand geredet", bedauert der Vorsitzende Josef Blum. Der Fanclub wolle jedoch die Tradition wahren und die Mitgliederversammlung wieder am katholischen Feiertag Christi Himmelfahrt, heuer am Donnerstag, 9. Mai, einberufen. "Aber niemand wird ernstlich von uns verlangen, dass wir dann Hofbräu-Weißbier trinken", merkt Blum etwas spöttisch an. Daher werde der Fanclub in das Mammendorfer Bürgerhaus ausweichen, wo Kaltenberger Bier ausgeschenkt wird. Als Konkurrenzveranstaltung zum Volksfest will Blum die Versammlung, zu der durchschnittlich rund 200 Mitglieder kommen, dennoch nicht verstanden wissen.

Warum es auf dem Volksfest kein Kaltenberger Bier mehr gibt, dafür gibt es keine offizielle Erklärung. Gesprächen mit dem regionalen Verkaufsleiter ist zu entnehmen, dass die Schlossbrauerei mit Festwirt Mörz zumindest in Mammendorf derzeit nicht mehr zusammenarbeiten will. Andeutungen zufolge gibt es zwischen beiden erhebliche Differenzen, die im Zusammenhang mit der Gaststätte Marthabräu stehen, die die Familie Mörz gepachtet und vorzeitig wieder geschlossen hatte. Bürgermeister Josef Heckl und Volksfestreferent Florian Simetsreiter bedauern diese Entwicklung, sind aber dennoch froh, dass Mörz als erfahrener Festwirt wieder zurückgewonnen werden konnte. Denn einen passenden Festwirt zu finden, sei erfahrungsgemäß äußerst schwierig.

Die Gemeinde hätte gerne wieder Kaltenberger Bier genommen, habe aber zwangsläufig eine andere Brauerei suchen müssen und sei mit dem Hofbräu München in Vertragsverhandlungen, erzählt der Gemeindechef. Schon bald nach dem Volksfest 2023 sei klar gewesen, dass es mit den dort erstmals agierenden Festwirten Michael Lautenbacher und Christoph Otto keine weitere Zusammenarbeit geben werde. In Gesprächen sei aber auch erkennbar geworden, dass sich das Duo aus dem Festzeltgeschäft zurückziehen wolle, so Heckl. Deren Neuerungen, wie zum Beispiel die Selbstbedienung zu Zeiten ohne Programm, hatten nicht den nötigen Erfolg gebracht und auch sonst seien die Abläufe im Zelt für Gäste und für die Gemeinde nicht immer zufriedenstellend gewesen.

"Aber auch das Wetter war im Vorjahr alles andere als volksfestfreundlich", erinnert sich der Bürgermeister. Nun kehrt Mörz mit seinem Team nach einem Jahr Pause wieder zurück. Allerdings nicht wie erhofft für zehn Tage, denn der Festwirt ist Anfang Mai schon anderweitig aktiv. "Die Verkürzung wollen wir in Kauf nehmen, denn bei Mörz wissen wir, dass wir ein schönes Zelt, gutes Essen und guten Service bekommen", so Heckl. Um nicht in Konkurrenz zu treten mit anderen Veranstaltungen im Landkreis, wolle die Gemeinde auch die Woche um Christi Himmelfahrt beibehalten und das Volksfest nicht auf einen späteren Zeitraum verschieben, der für Mörz besser passen würde. Das Volksfest findet nun vom Mittwoch, 8. Mai, bis Sonntag, 12. Mai, statt. "Und alle gewohnten Veranstaltungen wie Seniorentag oder das beliebte Traktortreffen wird es auch geben", verspricht Volksfestreferent Florian Simetsreiter.

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