Verkehrssicherheit:Gefährliche Parkplätze

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Als geschwindigkeitshemmendes Hindernis gedacht, werden die Parkflächen an der Roggensteine Allee nun beseitigt und ein Halteverbot ausgesprochen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Auf einem Abschnitt der Roggensteiner Allee soll ein absolutes Halteverbot erlassen werden. Damit soll Unfällen beim Abbiegen vorgebeugt werden. Doch es findet sich keine Mehrheit dafür

Von Erich C. Setzwein, Eichenau

Wird es für die Roggensteiner Allee ein neues Gesamtkonzept geben oder reicht es, einfach nur besser aufzupassen? Das mit dem Konzept hat Christine Ganzhorn von den Grünen ins Spiele gebracht, mehr Aufmerksamkeit im Straßenverkehr fordert CSU-Ortsvorsitzender Michael Wölfl. Beiden Politikern ist daran gelegen, eine der verkehrsrechtlich sicher schwierigsten Straßen in Eichenau sicherer zu machen. Hintergrund neuer Überlegungen zur Geschwindigkeitsbegrenzung sind die neue Bebauung an der Pfefferminzstraße und ein Antrag der SPD-Fraktion.

Mit maximal 30 Kilometern pro Stunde dürfen Autofahrer auf etlichen Straßen in Eichenau fahren. Aber nirgends ist die Situation der in der Roggensteiner Allee ähnlich. Die Allee führt beidseits des Starzelbaches von der Bundesstraße 2 im Süden bis zur Kapellenstraße in der Nähe des S-Bahnhofes. Während die westliche Roggensteiner Allee durchgehend auf Tempo 30 begrenzt ist, weist die östliche Trasse sowohl Tempo 50 und Tempo 30 als auch im Abschnitt ab der Pfarrer-Huber-Straße eine Rechts-vor-links-Regelung auf. Und wenn es Probleme gibt, ist in aller Regel die östliche Roggensteiner Allee gemeint.

Als vor fünf Jahren der Gemeinderat das Verkehrsplanungsbüro "Stadt Land Verkehr" beauftragte, Lösungen der vielfältigen Probleme zu finden, war ein Vorschlag der Einbau eines Fahrbahnteilers nach dem Ortsschild. Diese Insel steht heute noch, sie hat viel Geld gekostet und kann ortskundige Autofahrer zum Bremsen verleiten. Vom Ortsschild bis zur Pfefferminzstraße darf 50 gefahren werden, dann bremsen meist auch die sportlicheren Fahrer eine Parkplatz-Dreierkombination auf der Fahrbahn. Von da an ist ohnehin nur noch Tempo 30 erlaubt. Die ohnehin nur provisorisch angelegten Ausbuchtungen zur Temporeduzierung - auch ein Vorschlag der Verkehrsplaner - wurden wieder abgebaut.

Nun hat sich in den vergangenen drei Jahren herausgestellt, dass diese Parkplätze, auf denen des Öfteren ein sichtbehinderndes Wohnmobil steht, den Verkehr zwar langsamer machen, aber auch die Sicht derjenigen behindern, die aus der Pfefferminzstraße in die Roggensteiner Allee einbiegen wollen. Den Betroffenen hat die SPD nun eine Stimme gegeben und sich dafür stark gemacht, dass die Parkplätze verschwinden und ein Parkverbot verhängt wird.

Unter denen, die dort fast täglich vorbeifahren, ist auch Angela Heilmeier. Die Vorsitzende der Freien Wähler wohnt nur unweit davon und stellt fest, dass sich die Verkehrssituation an der Pfefferminzstraße/Roggensteiner Allee in dem Moment ändern werde, wenn auf dem Grundstück, auf dem bis vor Kurzem nur ein Haus stand die acht neuen Gebäude bezogen sind. Mehr Verkehr allein aus diesem Grundstück heraus könne zu einer Verschärfung beitragen. Heilmeiers Vorschlag: Tempo 30 bis zum Ende der Bebauung vorziehen. Das aber sei, sagt Anne Lang von der Bauverwaltung, rechtlich nicht möglich. "Tempo 50 muss sein." Und auch Bürgermeister Peter Münster macht klar, dass man an dem verkehrsrechtlich schwierigen Gebilde nicht viel verändern sollte.

Über den SPD-Antrag und Abänderungen hat jüngst der Gemeinderat beraten und der Situation, so wie sie ist, nicht zugestimmt. Auch die ganze Roggensteiner Allee sich noch einmal anzusehen, um Verbesserungen zu finden, lehnte das Gremium ab. Die Situation bleibt, wie sie ist.

© SZ vom 10.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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