Auf dem zentrumsnahen Abschnitt der Schöngeisinger Straße soll Tempo 20 eingeführt werden. Den Weg frei für die Ausweisung eines damit verbundenen verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs macht die jüngst vollzogene Herabstufung der ehemaligen Staatsstraße 2054. Dadurch hat Fürstenfeldbruck weitgehend freie Hand bekommen bei den dort geltenden Verkehrsregeln. Der Verkehrsausschuss des Stadtrats hat das Tempolimit, das auch im Bereich des Viehmarktplatzes gilt, gegen zwei Stimmen der CSU beschlossen. In den nächsten Jahren könnte auch die Pucher Straße zwischen Ferdinand-Miller- und Hauptstraße folgen, dort ist die Ausweisung eines verkehrsberuhigten Geschäftsbereichs rechtlich noch nicht zulässig, weil es sich um eine "normale Straße" mit mäßiger Aufenthaltsqualität handelt. Durch temporäre Umgestaltungsmaßnahem wie die Anlage sogenannter Schanigärten und Pflanzelementen etwa im platzartigen Bereich nahe dem ehemaligen Kino und dem ehemaligen Sportgeschäft, soll jene Aufenthaltsqualität gesteigert werden, um in einem zweiten Schritt auch hier einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich ausweisen zu können und die zulässigen Höchstparkzeiten für Autos zu reduzieren.
Prognosen zufolge führt eine Verkehrsberuhigung der Schöngeisinger Straße zwischen Haupt- und Kapuziner Straße zu einer täglichen Entlastung um etwa 2500 Autofahrten und 500 Fahrten auf der Hauptstraße. Etwas mehr Verkehr ist auf der Marthabräustraße und der Fürstenfelder Straße zu erwarten. Tempo 20 könnte etwa 200 Meter von der Hauptstraße entfernt Richtung Schöngeising gelten. Ziel ist auch hier eine weitere Steigerung der Aufenthaltsqualität. Die Ecke Ledererstraße, der kleine Platz an der Ecke Viehmarktstraße, das Umfeld des Citypoints und die zahlreichen Geschäfte, Cafés und Gaststätten mit Freischankflächen laden heute schon ein zum Flanieren. Verzichtet wird auf die zunächst geplante Einbeziehung der Kirchstraße auf dem sehr kurzen Abschnitt zwischen Hauptstraße und der Einmündung des Niederbronner Wegs, für die bereits Tempo 30 gilt.
Jan Halbauer (Grüne) bezeichnet die Minimallösung für die Pucher Straße als "Trauerspiel" und würde sich dort Shared Space, also eine gemeinsam von langsam fahrenden Autos, Radfahrern und Fußgängern genutzte Fahrbahn wünschen. Er vermisst noch den "großen Wurf" und würde gern die Zahl der Parkplätze und damit wohl auch den Parksuchverkehr stärker reduzieren.