Mitten in Fürstenfeldbruck:Glückliche Momente

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Vielseitig zu nutzen ist das Fürstenfeld-Areal, für Messen und Hochzeiten, aber auch für die in diesem Jahr veranstaltete Fahrrad-Europameisterschaft, zu der Fans aus den Niederlanden anreisten. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Fürstenfeld verkörpert Diversität und Multifunktion im urbanen Raum. Zum Beispiel an diesem Wochenende.

Kolumne von Erich C. Setzwein

Fürstenfeld darf ein Ort glücklicher Momente genannt werden. Ja, nur Fürstenfeld, ohne -bruck. In jenem Teil der Kreisstadt bilden sich Diversität und Multifunktion im urbanen Raum ab wie an kaum einem anderen Platz. Buntes und Schrilles, große Kunst und kleine Dramen, Konsum und Kulinarik haben sich dort etabliert. Beispiel gefällig? Dieses Wochenende. Es beginnt wie unzählige Samstage zuvor mit Konsum von hoher Qualität und Gesprächen auf für die Zeit schon ziemlich hohem Niveau: Wenn die Bauernmarkt-Junkies sich im nebelfeuchten Dunkel auf der Straße oder dem Parkplatz begegnen und dann mit Körben und Taschen anstehen, um von ihrem bevorzugten Gemüse-Dealer und dem Metzger ihres Vertrauens Nachschub für den Suppentopf und den Grill zu bekommen, dann ist es wie damals, als Zisterziensermönche zu früher Stunde in der von Giovanni Antonio Viscardi gebauten Klosteranlage wandelten, um Kraft für den Tag zu tanken und um göttlichen Segen zu bitten.

Wenn alle eingekauft haben, wird sich der Parkplatz wieder füllen, doch es kommen nicht Pilger zur Klosterkirche Sankt Maria, sondern diesmal Tätowierte und Menschen ohne Wandgemälde auf der Haut. Sie werden ins Veranstaltungsforum strömen, um auf der Tattoo-Convention die neuesten Trends dieses ganz besonderen Kunsthandwerks zu bestaunen. Fürstenfeld hat sich zum einzigartigen Messe- und Versammlungsplatz entwickelt, ob es nun um Jobs für junge Menschen oder eine Messe für alte und neue Weine geht.

Und es werden auch an diesem Wochenende wieder viele glückliche Gesichter zu sehen sein, wie so oft, wenn sich Menschen in Fürstenfeld begegnen. So wie auf vielen Bildern im Netz, die sich mit "fürstenfeld" googeln oder bei "insta" und Facebook finden lassen. Glückliche Hochzeitspaare auf der Waaghäuslwiese oder vor der Kulisse der Klosterkirche, vor der auch gerne der eine oder andere Oldtimerbesitzer ein Selfie mit seinem Lieblingsauto macht. Im Hintergrund der Fotos sind dann oft das Museum der Stadt zu sehen oder Haus 10, in denen die Kultur ihr Zuhause hat und wo Gespräche stattfinden, die sich in der Regel weit über jenes Niveau hinausheben, auf dem frühmorgens auf dem Bauernmarkt kommuniziert wird.

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