Fürstenfeldbruck:"Ein wunderbares Miteinander"

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Verleihung des Grünen Umweltengels: Manfred Ullmer vom Landesbund für Vogel- und Natur-schutz (rechts) mit Umweltminister Thorsten Glauber. (Foto: Umweltministerium/oh)

Manfred Ullmer aus Fürstenfeldbruck wird mit dem Grünen Engel ausgezeichnet für sein Engagement für den Landesbund für Vogel- und Naturschutz.

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Rund 200 Stunden im Jahr ist Manfred Ullmer ehrenamtlich für den Naturschutz im Einsatz. So heißt es in der Laudatio von Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler), der Ullmer kürzlich den Grünen Engel verliehen hat. Für den 73-Jährigen kam die Einladung zur Verleihung überraschend. "Ich habe nicht gedacht, dass man sich im Umweltministerium dafür interessiert, was ich mache", sagt er. "Das freut mich schon."

Mehr als 25 Jahre hat der frühere Hauptschullehrer aus Fürstenfeldbruck die Sammelwochen des Landesbunds für Vogel- und Naturschutz an der Kerschensteiner-Schule in Germering organisiert. Seit mehr als 30 Jahren gehört er dem LBV an, seit 2012 ist er ehrenamtlich aktiv bei der Kreisgruppe Fürstenfeldbruck, seit 2015 auch im Vorstand, der inzwischen ein "Steuerungsteam" ist. Wenn man Ullmer zuhört, was er so alles macht, sind die 200 Stunden im Jahr wohl eher vorsichtig geschätzt.

In dem Jahr, als er am jetzigen Graf-Rasso-Gymnasium in Fürstenfeldbruck Abitur gemacht habe, habe ihn ein Lehrer zur Naturschutzarbeit gebracht, erzählt Ullmer, zunächst zum Bund Naturschutz. Erst später sei er zum LBV gekommen - und dabei geblieben. Seine Begeisterung gibt er nun weiter.

Zweimal jährlich übernimmt der frühere Lehrer die Betreuung von Gruppen des Vereins "Sprint". Für die jungen Leute, die straffällig geworden sind, ist die Arbeit im Naturschutz ein Teil der Resozialisierung.

Von Mai bis Oktober verwendet Ullmer viel Zeit darauf, das invasive Indische Springkraut zu bekämpfen. Seit neun Jahren habe er diese Spezialaufgabe, berichtet er. Die invasive Pflanze überwuchert ganze Biotope, das ist schlecht für die Artenvielfalt. Die Arbeit lohnt sich offenbar. "Dank Ihres Engagements konnten die Springkrautbestände auf den LBV-Flächen so zurückgedrängt werden, dass mittlerweile nur noch ein Drittel des früheren Zeitaufwandes für die Bekämpfung erforderlich ist", lobt der Umweltminister. Damit leiste Ullmer einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität.

Mehr und mehr übernehme er inzwischen die Leitung von Arbeitseinsätzen, sagt Ullmer. Im Steuerungsteam der Kreisgruppe, mit rund 4000 Mitgliedern eine der mitgliederstärksten im ganzen LBV, fungiert er als Ansprechpartner nach außen. Und er organisiert und koordiniert die Arbeitseinsätze der Freiwilligen auf den Flächen, die der LBV pflegt. "Ohne ihn läuft nichts", sagt einer der Ehrenamtlichen. "Sowohl die Biotoppflege als auch die Mitarbeit im Vorstand empfinde ich als sehr erfreulich", sagt Ullmer selbst über sich auf der LBV-Homepage. "Es ist ein wunderbares Miteinander!"

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