Stadtrat Fürstenfeldbruck:Kredit oder Zuschuss für den TSV West?

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Das neue Sportzentrum III an der Ecke Rothschwaiger-/Cerveteristraße umfasst das Sportheim sowie drei Fußballplätze. TSV West und Schützenvereinigung treten als Bauherren auf, letztlich übernimmt aber die Stadt den Löwenanteil der Kosten. (Foto: Günther Reger)

Am Dienstag geht es um die Gründe für die millionenschwere Finanzierungslücke beim Sportzentrum III. und darum, wer dafür aufkommen soll.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Vor gut einem Jahr ist die Stadt Fürstenfeldbruck mit einem zinslosen Kredit in Höhe von zwei Millionen Euro eingesprungen, um dem TSV West aus der ärgsten Bredouille zu helfen. Denn der Sportverein hatte 2022 überraschend die sehr deutliche Baukostensteigerung des neuen Sportzentrums an der Rothschwaiger Straße gemeldet, das er gemeinsam mit den Sportschützen als kleinerer Partner nutzt.

In der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag wird es im nicht öffentlichen Teil darum gehen. Dann dürfte sich auch zeigen, ob der Verein die noch ausstehenden, mehrmals von der Stadt angeforderten Unterlagen vorgelegt hat, die der aus Fürstenfeldbruck weggezogene ehemalige Vorsitzende offenbar mitgenommen hatte. Bis zum Dienstag werde der Bericht des Revisionsamts vorliegen, vorher könne er dazu keine Auskunft geben, sagte Oberbürgermeister Christian Götz (BBV) am Montag auf Nachfrage der SZ.

Der TSV West und die Sportschützen waren vor einigen Jahren selbst in die Rolle der Bauherren geschlüpft, um auf diese Weise in den Genuss weiterer Zuschüsse des Landessportverbandes und Sportschützenbundes zu kommen - die der Stadt als Bauherr des Sportzentrums versagt geblieben wären. Wie es dann aber zu der Zwei-Millionen-Euro Lücke gekommen ist, muss nun geklärt werden. Und damit die Frage, ob der Verein Fehler gemacht hat oder ob die Stadt ihrer Kontrollfunktion nicht nachgekommen ist. Mehrere Vorstandsmitglieder des TSV West sind seit Bekanntwerden der Finanzlücke - teils kurz nach ihrer Wahl - zurückgetreten.

Jüngst hat die Stadträtin Alexa Zierl (ÖDP) beantragt, die von der Stadt für ein Jahr zinslos vorgestreckten zwei Millionen Euro in einen relativ niedrig verzinsten unbefristeten Kredit umzuwandeln. Auf die Rückzahlung ganz zu verzichten und dem Verein auf diese Weise einen zweiten Investitionskostenzuschuss für das Siebenmillionenprojekt zu gewähren, hält sie angesichts der städtischen Verschuldung und des von der Aufsichtsbehörde auferlegten Haushaltskonsolidierungskonzepts für nicht möglich. Zur Tilgung des Darlehens könne auch die Vermietung von Spielflächen an andere Vereine oder Organisationen beitragen, so Zierl.

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