Fürstenfeldbruck:Podcast mit Todesfolge(n)

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Alexander Stevens und Jacqueline Belle präsentieren den BAYERN 3 True Crime Podcast. (Foto: Bayern 3)

Seine Tour führt den Bayern 3 True Crime Podcast am Freitag ins Veranstaltungsforum Fürstenfeld. Vier wahre Fälle stehen auf dem Programm und die Frage: Gibt es den perfekten Mord?

Von Carim Soliman, Fürstenfeldbruck

Jacqueline Belle und Alexander Stevens haben auf ihrer aktuellen Deutschlandtour gleich mehrere Leichen im Kofferraum. Die Polizei ist ihnen deshalb nicht auf den Fersen - eher andersherum. Die beiden sind nämlich nicht in der Mafia oder als Serienmörder auf der Flucht. Sie besprechen zusammen im Bayern 3 True Crime Podcast regelmäßig wahre Mordfälle, ihre Ermittlung und das anschließende Gerichtsverfahren. Die Leichen liegen als Fallbeispiele in ihrem Kofferraum, abgeheftet in Stevens' vielen Aktenordnern. "Das sind die Originale, die ich zu den Fällen meiner Mandanten angelegt habe."

Stevens war als Strafverteidiger in jeden der Fälle, die Thema im Podcast sind, involviert. Er erklärt die rechtlichen Aspekte und gibt Einblick hinter die Kulissen seiner Arbeit. Aber er spricht auch über seine ganze persönliche Perspektive, wenn er typische Party-Fragen beantwortet, wie er sie nennt. Wie ist es, einem Mörder die Hand zu schütteln? Wie fühlt es sich an, ihn vor Gericht zu verteidigen? Oft stellt Jacqueline Belle diese und andere Fragen. Die Moderatorin und Synchronsprecherin, zum Beispiel für Hollywood-Filme wie "Fast & Furious" und Serien wie "Game of Thrones", vertritt am Mikrofon die neugierigen Hörerinnen und Hörer. "Das macht die Spannung aus, Alex als Experte und ich als fragende Laiin."

Die Fälle aus der Show werden manchmal neu aufgerollt

Wer ein Ticket für das Bühnenprogramm der beiden kauft, kann hingegen selbst Fragen stellen. Außerdem erhält das Publikum exklusive Einblicke in die Akten und Bildmaterial zu den Fällen. Dabei geht es nicht ums Gaffen, betont Belle, verstümmelte Leichen sind nicht zu sehen. Ihnen sei wichtig, die Würde aller Beteiligten zu wahren, insbesondere der Opfer. Natürlich sei der Podcast ein Unterhaltungsformat. "Aber deshalb gehen nicht immer Konfetti-Kanonen hoch." Es gehe auch darum, zu informieren und zu bilden. Stevens ist der gleichen Überzeugung. Einige der Fälle seien außerdem noch nicht abgeschlossen. Sie würden erst durch öffentliche Aufmerksamkeit neu angestoßen. "Einige meiner Mandanten wünschen sich ganz ausdrücklich, dass wir über sie sprechen, mit allen Details."

Vier Staffeln hat das Duo bereits aufgezeichnet, jede von ihnen mit einem unterschiedlichen Thema. In der ersten Staffel ging es beispielsweise um Fälle, in denen Aussage gegen Aussage stand. Das Bühnenprogramm dreht sich um die Frage, ob es den perfekten Mord gibt. Auf der Suche nach einer Antwort besprechen Belle und Stevens vier Fälle. Zum Beispiel behauptet in einem der Fälle der Täter selbst, den perfekten Mord begangen zu haben. In einem anderen Fall beteuert ein Verurteilter seine Unschuld, der eigentliche Täter hat also möglicherweise den perfekten Mord begangen. Die Geschichten seien so spannend, dass sie auch abseits des Mikrofons oft über sie nachdenkt, sagt Jacqueline Belle. Sie fragt sich, wer womöglich zu Unrecht verurteilt wurde oder stellt sich vor, wie sie zu Unrecht eines Mordes bezichtigt würde. "Manchmal sitze ich abends im Bett und müsste noch Zähne putzen. Aber ich grusele mich zu sehr."

True Crime - Der perfekte Mord, 18. März um 20 Uhr, Veranstaltungsforum Fürstenfeld. Weitere Informationen und Tickets unter www.eventim.de .

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