Fürstenfeldbruck:Balkonanlagen auf dem Prüfstand

Markus Droth, Gastronom und Stadtrat der Freien Wähler (links, bei der Auslieferung der PV-Module), hat das Bürgerprojekt initiiert und gibt gemeinsame Sammelbestellungen bei dem in Adelsdorf im Landkreis Erlangen-Höchstadt ansässigen Hersteller auf. (Foto: Markus Droth / oh)

Nach Berichten über Mängel chinesischer Produkte beruhigt der Lieferant des Bürgerprojekts Solar seine Kunden.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Die über das Fürstenfeldbrucker Bürgerprojekt Solar bestellten Photovoltaik-Balkonanlagen sind offenbar sicher. Das geht aus einer Stellungnahme der in Adelsdorf ansässigen Herstellerfirma hervor. Zuvor hatten verschiedene Medien über Sicherheitsprobleme bei chinesischen Fabrikaten berichtet, bei denen im Wechselrichter ein Sicherheitsrelais nicht verbaut oder nicht funktionsfähig sei, wodurch die technische Zulassung erlischt.

Auf Nachfrage der SZ schreibt Antje Langnickel von der Firma Sunset Energietechnik, deren Kunden müssten sich keine Sorgen machen, weil die ausgelieferten Anlagen alle mit einem funktionierenden Relais im Strom-Wechselrichter ausgestattet seien. Als einziges Bauteil stammt dieses seit 2023 zwar nicht aus deutscher Produktion. Dennoch: "Selbstverständlich erfüllten und erfüllen unsere Systeme schon immer alle Vorgaben." Es zeige sich, dass Qualität ihren Preis habe, sagt Markus Droth, der gemeinsam mit seiner Frau Susanne bis zum 12. September die nächste Sammelbestellung aufgeben will. Etwa 320 Mini-PV-Anlagen mit je 300 Watt sind mittlerweile landkreisweit über das Bürgerprojekt ausgeliefert worden. Nach sechs bis sieben Jahren sollen sich die bislang etwa 650 Euro teuren Anlagen amortisiert haben.

Droth lenkt das Augenmerk auf eine weitere Thematik, die derzeit noch wenig oder gar nicht diskutiert werde: Wenn Mini-PV-Anlagen, mit denen ohne große bürokratische Hürden bis zu 600 Watt für den Eigenbedarf produziert werden dürfen, außen am Haus in mehr als vier Meter Höhe beispielsweise über einem Gehweg montiert werden, gelten strengere Vorschriften. Das gilt vor allem für Wohnblocks. Verbaut werden dürfen aber auch dort weiterhin bestimmte Leichtbaumodule.

Weitere Informationen unter https://www.finanztip.de/photovoltaik/balkon-solaranlage sowie https://efahrer.chip.de/news/vier-meter-grenze-bei-balkonkraftwerken-diesen-fehler-sollten-sie-vermeiden_1012721

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