Fürstenfeldbruck:Ein wohl bestelltes Haus

Lesezeit: 2 min

Frank Opitz (links) folgt Peter Harwalik als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Fürstenfeldbruck nach. (Foto: Johannes Simon)

Die Sparkasse verabschiedet ihren Vorstandsvorsitzenden Peter Harwalik in den Ruhestand. Gefeiert wird wegen Corona nur im kleinen Kreis.

Von Erich C. Setzwein, Fürstenfeldbruck

Taylor Swift imponiert ihm sehr. Von den zweieinhalb Milliarden Downloads weltweit für ihre Lieder ist Peter Harwalik beeindruckt. Und das sagt er auch in seiner kurzen Dankesrede, die er anlässlich seiner Verabschiedung im Sparkassensaal in Fürstenfeldbruck hält. Harwalik ist ein Mann der Zahlen und Fakten, und als solcher kann er ermessen, welchen Erfolg Swift mit dem milliardenfachen Streaming hat. Von ihr entlehnt er auch das Zitat "Mühelosigkeit ist ein Mythos".

Harwalik selbst könnte mehr über die Mühen sagen, die es ihn gekostet hat, ein Studium mit Bafög-Hilfe hinter sich zu bringen und den beruflichen Weg in der bayerischen Sparkasse. In den vergangen fast vier Jahren war er der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Fürstenfeldbruck, insgesamt 20 Jahre lang gehörte er dem Vorstand an. Da hätte es sich gehört, dass ihn mehr Menschen, die ihn in den vergangenen Jahren begleitet haben, in den Ruhestand verabschieden, doch die Vorsicht vor Corona hat den Kreis der Gäste ganz klein werden lassen. Die meisten wurden nach der vor Wochen verschickten Einladung wieder ausgeladen, um das Zusammentreffen nicht zu einem möglichen Superspreaderevent werden zu lassen, und es blieben die übrig, die unbedingt dabei sein mussten. So verloren sich die fast 20 Anwesenden auch in den Stuhlreihen des Sparkassensaals und lauschten dem Pianisten Andreas Kopoeinig, der selbstverständlich "All Too Well" von Taylor Swift im Repertoire hatte, genauso wie Händels "Wherever you walk" und "Can't Let Go" von Robert Plant und Alison Krauss. Für Harwalik war das quasi der Rausschmeißer vor dem kurzen Stehempfang und dem Abschied aus der Sparkassenzentrale.

Dass er ein gut bestelltes Haus seinem Nachfolger Frank Opitz hinterlassen habe, bestätigten ihm Verwaltungsratsvorsitzender Thomas Karmasin und der Präsident des bayerischen Sparkassenverbunds, Ulrich Reuter. Und dass seine Tür stets für jeden Mitarbeiter offen gewesen sei, bescheinigte ihm die Personalratsvorsitzende Irmgard Lippold. Harwalik übergab ein rotes Sparkassen-S symbolisch an Frank Opitz, der bislang schon zum Zweier-Vorstand gehört hatte und nun dessen Sprecher ist. Neuer zweiter Mann ist Peter Tonch, der von der Sparkasse in Ulm nach Fürstenfeldbruck wechselte. Die Frage, was er im Ruhestand vorhabe, beantworte Harwalik eher unkonkret, so als ob er, der viel und erfolgreiche Projekte umgesetzt hatte, es noch nicht wüsste. Das Schafkopfspiel verbessern, vielleicht in den "Kosmos der Musik" eintauchen. Ein wenig Sparkasse dürfte aber immer bleiben, wie Taylor Swift sagen würde: "I remember all too well".

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: