Fürstenfeldbruck:Hoffnung für MS-Patientin

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Simone Schramm ist erleichtert, dass die teure Therapie nun doch bezahlt wird. (Foto: Jana Islinger)

Die Krankenkasse zahlt nun doch für innovative Behandlung von Simone Schramm. Gesammelte Spenden will die junge Frau zurückgeben.

Von Ingrid Hügenell, Fürstenfeldbruck

Es gibt noch gute Nachrichten: Simone Schramm, die junge Mutter aus Fürstenfeldbruck, bekommt nun doch eine innovative Behandlung ihrer Erkrankung von der Krankenkasse bezahlt. Die 34-Jährige leidet an Multipler Sklerose und erhofft sich eine Linderung der Symptome und einen Aufschub durch eine spezielle, neuartige Therapie - die autologe Stammzellentransplantation. Das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf bietet diese Behandlung an. Die Therapie ist in Deutschland noch relativ neu und riskant. Sie kostet 50 000 Euro.

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Simone Schramm leidet an Multipler Sklerose. Eine Behandlung mit Stammzellen könnte ihr helfen. Die wird von den Krankenkassen aber nicht bezahlt. Deshalb sammelt die Frau aus Fürstenfeldbruck Spenden.

Von Ingrid Hügenell

Weil ihre Krankenkassen das zunächst nicht zahlen wollte, bat Schramm im April über Go Fund me um Spenden, die Süddeutsche Zeitung berichtete. Fast 7800 Euro gingen auf dem Spendenkonto ein. Das Geld möchte Schramm nun zurückzahlen. Auf ihrer Spendenseite hat sie am Montag ein Update gepostet. Der Widerspruchsausschuss der Krankenkasse habe auf einen Arztbrief hin zu ihren Gunsten entschieden, sagt sie am Telefon. "Damit hätte niemand mehr gerechnet!"

Die Spenden will sie nun zurückgeben

"Ich bin unendlich erleichtert und glücklich!", schreibt sie auf der Spendenseite. Die Spenderinnen und Spender sollen ihr schreiben, wie sie das Geld zurückgeben kann. Kontaktieren kann man Simone Schramm über die Go Fund Me-Seite.

Spenden, die bis Oktober nicht zurückverlangt werden, verspricht Simone Schramm an die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft DMSG weiterzuleiten, um damit die Erforschung der Autoimmunkrankheit zu unterstützen.

Vermutlich noch in diesem Herbst werde sie die Behandlung erhalten, sagt Schramm. Im August wird sie in Hamburg genau untersucht um festzustellen, ob ihr Körper die Behandlung aushalten kann. Bei der autologen Stammzelltherapie werden zunächst eigene Stammzellen aus dem Blut entnommen. Dann wird mit einer Hochdosis-Chemotherapie das Immunsystem komplett heruntergefahren. Anschließend werden die Stammzellen wieder in den Körper zurückgegeben in der Hoffnung, dass sich ein gesundes Immunsystem aufbaut, das nicht den eigenen Körper angreift.

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