Rugby:Fairer Umgang trotz hitzigem Gedränge

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Der SC Gröbenzell startet als Spielgemeinschaft mit Landsberg in die Rugby-Saison. Erster Gegner sind die Lokalrivalen aus Fürstenfeldbruck

Von Karl-Wilhelm Götte, Gröbenzell

Die Rugby-Saison geht los. Auch für die Rugbyspieler des SC Gröbenzell wird es am kommenden Samstag Ernst. Mangels eigenen Spielfeldes trägt die Herrenmannschaft ihr erstes Heimspiel in der Verbandsliga Bayern auf der Klosterwiese in Fürstenfeldbruck aus. Gegner ist das Rugby-Team aus der Kreisstadt. Aber es mangelt den Gröbenzeller Rugbyspielern nicht nur an einem Spielfeld, es fehlen auch Spieler. Deshalb treten sie in dieser Saison in einer Spielgemeinschaft mit Landsberg an. Und auch dem Brucker Konkurrenten geht es personell nicht besser, der TuS Fürstenfeldbruck muss seine Mannschaft mit Münchner Spielern auffüllen und heißt deshalb auch Fürstenfeldbruck-Team München.

Spielgemeinschaften sind auch deshalb häufig nötig, weil im Feld-Rugby 15 Akteure pro Mannschaft auf dem Platz stehen müssen. Dazu kommen jeweils fünf Ersatzspieler, die eingewechselt werden. "Wir stellen zehn Spieler und Landsberg ebenfalls", erklärt Thomas Läuter, der Abteilungsleiter Rugby beim SC Gröbenzell. Zehn Spiele stehen in der Spielzeit 2018/2019 an. Die Saison dauert mit einer längeren Winterpause bis zum Juni des nächsten Jahres. Läuter ist dem TuS Fürstenfeldbruck dankbar, dass Gröbenzell dort vorerst auf der Klosterwiese seine Heimspiele austragen kann. Läuter hofft darauf, möglichst schnell auf dem Gröbenzeller Wildmoos-Sportgelände einen Spielfeld zu bekommen. "Da fehlen uns nur noch die großen Torgestänge", sagt Läuter, "die müssen mobil sein." Das heißt, die Rugby-Tore müssen nach dem Spiel immer wieder abgebaut werden, um für Fußballtore Platz zu schaffen. Rugby muss sich auf dem Wildmoos-Gelände den Platz mit Fußball und Leichtathletik teilen. Mit der Anschaffung der Rugbytore aus Aluminium hat Läuter noch ein finanzielles Problem. "Die kosten etwa 3000 Euro und dafür benötigen wir noch einen Sponsor."

Der Finanzier für die Tore hat sich noch nicht gefunden. Bis dahin trainieren die Gröbenzeller häufig ohne Tore. Sie sind auch in der Kinder- und Jugendarbeit tätig, Mannschaften von der U8 bis U18 werden gestellt. Das ist etwas einfacher, weil sie Siebener-Rugby spielen. Trotzdem werden auch in den Kinder- und Jugendklassen Spielgemeinschaften mit dem Rugby-Club aus Augsburg gebildet. "Probleme haben wir noch in der U8, U10 und U14 die Mannschaften voll zu bringen", sagt Rugby-Chef Läuter. Die Gröbenzeller Rugby-Werbeaktionen in den Grundschulen oder im Kindergarten haben bisher nicht den gewünschten Erfolg gehabt. "Die Kinder haben schon Interesse gezeigt, aber die Eltern waren skeptisch", erinnert sich Läuter. In den Köpfen der Eltern habe Rugby wohl einen rabiaten Ruf. Häufig wird auch Rugby mit American Football verwechselt, bei dem die Spieler sehr martialisch angezogen sind. Das schrecke ab.

"Von außen sieht Rugby wie ein wildes Gerangel aus", räumt Läuter ein, aber es ist für ihn "die fairste Sportart, die es gibt." Schiedsrichterentscheidungen werden von den Spielern nie angezweifelt. Das wilde Gerangel oder "Gedränge" wie es fachspezifisch heißt, sei ein ausgeklügeltes taktisches Mittel. Deshalb wirbt Rugby-Gröbenzell immer wieder um Kinder ab fünf Jahren, die den Sport ausprobieren können. Läuter sicher: "Wenn die Eltern mal ein Spiel sehen, würden sie anders entscheiden."

Rugby-Verbandsliga Bayern, SC Gröbenzell/Landsberg gegen FFB-Team München, Samstag, 14.30 Uhr, Klosterwiese Fürstenfeldbruck

© SZ vom 21.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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