Glasfaserausbau:Schnelles Internet für das Altdorf

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Glasfaserkabel in einem Verteilerkasten bei Puchheim. (Foto: Leonhard Simon)

Bis 2023 will die Firma GVG etwa 3 500 Haushalte in Puchheim an das Glasfasernetz anschließen. Nun erfolgt der Spatenstich.

Von Peter Bierl, Puchheim

Deutlich mehr als die Hälfte aller Gebäude in Puchheim soll kommendes Jahr an das Glasfasernetz der Firma GVG Glasfaser angeschlossen werden. Auf Wunsch der Stadt beginnt der Ausbau im Altdorf, wo die Internetversorgung an manchen Stellen nicht ausreicht, wie Bürgermeister Norbert Seidl (SPD) am Mittwoch beim Spatenstich erklärte. Insgesamt werden allein im Altdorf etwa dreizehn Kilometer Leitung für 400 Kunden verlegt. Schon in drei Monaten soll das Netz dort zur Verfügung stehen.

Der Bürgermeister lobte bei der Pressekonferenz die "extrem fleißige Akquise" des Kieler Unternehmens. Für Seidl handelt es sich um eine Technik, die "unabdingbar für die Zukunft" sei. Nach Angaben von Martin Schwenke, dem GVG-Gebietsleiter Bayern, sollen etwa 3500 von 6000 Gebäuden in der Kommune angeschlossen werden. Durch Puchheim-Ort verläuft die Hauptader der GVG-Leitung in Nord-Süd-Richtung. Nach der Abzweigung werden zuerst die Bewohner des Altdorfs bedient. Anschließend wird von Puchheim-Ort eine Verbindungstrasse bis zum Gewerbegebiet Ikaruspark gelegt, von dort aus geht es zu den Kunden in Puchheim-Bahnhof. Die Glasfaserleitungen werden in allen Straßen installiert, so dass ein komplettes Netz entsteht und potenziell alle einen Anschluss bekommen können.

Vertreter der Stadt und der Betreiberfirma GVG beim Spatenstich für den Ausbau des Glasfasernetzes. (Foto: Leonhard Simon)

Zuallererst jedoch werden die Mitarbeiter der GVG eine Straße und einen Gehweg nach dem anderen aufbrechen, um die leeren Plastikrohre zu verlegen, "minimalinvasiv", wie Schwenke betont. Nach Möglichkeit kommen Techniken wie die Spülbohrung oder die Bohrrakete zum Einsatz, um den Asphalt nicht komplett zu ruinieren. Der Bürgermeister kündigte an, dass man im Rathaus sehr aufmerksam sei, weil dennoch jede Menge gebuddelt werde. Außer den Leitungen hat die Kommune auch den Bau von drei Points of Presence (POP) genehmigt, das sind Knotenpunkte für die Hauptstränge von der Größe einer Garage, die in Puchheim-Ort neben dem Friseur an der Staatsstraße errichtet werden.

Der Ausbau erfolgt in einzelnen Abschnitten, dabei ist der Zeitplan von den Bodenverhältnissen sowie dem Wetter abhängt, sagt Holger Harms, der Geschäftsführer von VPT Consulting, der das Projekt plant. Nächstes Jahr wolle man fertig werden, wann genau, lasse sich aber nicht sagten. Die Branche ringt ebenfalls mit gestiegenen Preisen für Energie und Rohstoffe wie dem Öl, das die Plastikrohre enthalten, und Lieferschwierigkeiten. Dabei versichern Harms und Schwenke, dass man sich das notwendige Material für Puchheim gesichert habe.

Im Bau und Vertrieb hat die GVG in Puchheim etwa 50 Mitarbeiter im Einsatz. In der Boschstraße im Gewerbegebiet Nord hat die Firma sogar ein eigenes Büro aufgemacht, um im Landkreis präsent zu sein. Denn die Geschäftsleute aus dem kühlen Norden wollen sich nicht mit Puchheim begnügen. Derzeit läuft die Vermarktung von Teranet in Gröbenzell. Danach sollen Kunden in Olching und im Westen in Schöngeising, Landsberied und weitere Gemeinden im Bereich der Verwaltungsgemeinschaft Mammendorf gewonnen werden. "Wir kreisen Bruck langsam ein", sagt Schwenke.

Und die Konkurrenz schläft nicht. Pünktlich zum Spatenstich von GVG-Teranet platzierte die Telekom am Mittwoch eine Pressemitteilung, wonach sie in den kommenden zwei Jahren in Puchheim ein Glasfasernetz für weitere 4100 Haushalte in den Jahren 2023 und 2024 einrichten will. Der Anschluss sei für die Eigentümer kostenfrei, sie können sich bereits jetzt online als Interessentinnen registrieren, hieß es.

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