Fürstenfeldbruck:Mehr Platz fürs Förderzentrum

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Ein Interimsbau entsteht derzeit am sonderpädagogischen Förderzentrum in Fürstenfeldbruck, dessen rotes Hauptgebäude im Hintergrund zu sehen ist. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Weil die bislang mitgenutzten Räume an der abgerissenen alten Landwirtschaftsschule nicht mehr zur Verfügung stehen, erhält die Pestalozzi-Schule für die kommenden Jahre einen Interimsbau.

Von Heike A. Batzer, Fürstenfeldbruck

Verschwunden ist mittlerweile die alte Landwirtschaftsschule. Den im Vorjahr erfolgten Abriss des Gebäudes an der Bismarckstraße in Fürstenfeldbruck hat der dafür zuständige Fürstenfeldbrucker Kreistag vor genau zwei Jahren beschlossen und es mit dieser Entscheidung in die Vorschlagsliste zum "Abriss des Jahres" geschafft, einer Abstimmungsaktion mit ironischem Unterton des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege. Mit dem Abriss verschwand auch das Fassadenbild des NS-belasteten Künstlers Karl Sonner, das einen Bauern beim Schärfen seiner Sense und eine Bäuerin beim Binden einer Getreidegarbe zeigte.

Mittlerweile sind die ersten Bauarbeiten für eine Nachfolgenutzung des Grundstücks im Gange. Die angrenzende Pestalozzi-Schule, eines von zwei sonderpädagogischen Förderzentren des Landkreises, soll einen Erweiterungsbau bekommen. Die Pestalozzi-Schule hatte zuvor zusätzlich zu ihrem eigentlichen Schulgebäude das Erdgeschoss der alten Landwirtschaftsschule genutzt - seit Anfang 2022 allerdings nicht mehr, weil es aufgrund eines Wasserschadens und dadurch auftauchender statischer Probleme noch vor dem Abriss gesperrt werden musste. Die Schule verlor dadurch fast ein Viertel ihrer Fläche, betroffen waren Ganztag, Schülerübungsfirmen sowie die Unterstützung durch Ergotherapie und Logopädie.

Der Neubau soll 4,8 Millionen Euro kosten und zum neuen Schuljahr fertig sein

Der Neubau ist zunächst eine Übergangslösung. Denn bis zum ersten Spatenstich für einen echten Erweiterungsbau werden "noch einige Jahre ins Land gehen", heißt es aus dem Landratsamt Fürstenfeldbruck. Entstehen wird deshalb jetzt ein Gebäude, das für gut zehn Jahre den Mindestbedarf der verloren gegangenen Fläche decken soll und etwa 4,8 Millionen Euro kosten wird.

Das neue Gebäude wurde vom Gilchinger Büro Dinkel Architektur als Holzelementbau konzipiert, der zwar nicht billiger, aber schneller als ein konventioneller Bau errichtet werden kann. Ein Generalunternehmer wird die Holzelemente im Werk vorfertigen und dann auf dem Grundstück an der Bismarckstraße montieren. Der Bau erhält eine vorvergraute Holzfassade. Der anschließende Innenausbau wird laut Landratsamt konventionell erfolgen. Auf dem Dach wird eine Photovoltaikanlage montiert, die Strom für den Eigenbedarf der Schule erzeugen soll.

Unterkommen werden in dem 800 Quadratmeter großen Bau Mensa, Freizeiträume und die Schülerübungsfirma "Flotte Klamotte", in der die Schülerinnen und Schüler lernen, gebrauchte oder defekte Kleidung zu verschönern, zu reparieren, zu waschen und zu bügeln. Die fertige Ware wird anschließend im Verkaufsraum ausgestellt und kann dort anprobiert und gekauft werden. Neben handwerklichen Fähigkeiten sollen die Schülerinnen und Schüler damit auch den Umgang mit Kunden und ihr Verkaufsgeschick trainieren. Zusätzlich werden auch Räume für die Beratungsstellen von Jugendsozialarbeit und Berufseinstiegshilfe sowie Therapieräume, etwa für Logopädie, entstehen. Geplant ist, den Interimsbau im September zum neuen Schuljahr 2024/2025 in Betrieb zu nehmen.

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