Über die Feiertage:Der Osterhase ist los

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Einen menschengroßen Osterhasen schickt die Olchinger CSU am Samstag auf den Nöscherplatz. (Foto: CSU Olching)

Auf Kinder warten mancherorts im Landkreis nicht nur süße Überraschungen, sondern auch kurzweiliges Brauchtum.

Von Christian Hufnagel, Fürstenfeldbruck

Wann der Hase zu einem Hauptdarsteller des christlichen Osterfestes geworden ist, haben die Kulturforscher bislang nicht klären können. Dass der Glaube an ihn im 19. Jahrhundert Fahrt aufgenommen hat, gilt allerdings als gesicherte Erkenntnis der Wissenschaft. Grund: Die industrielle Herstellung von billigem Rübenzucker ermöglichte die Produktion von erschwinglichen Schokoladenhasen und -eiern. Daran hat sich bis heute nichts geändert, sodass der Hase als Überbringer süßer Überraschungen an Ostern nach wie vor in Vollbeschäftigung steht, gleich, ob er nun leibhaftig hervortritt oder geheimnisvoll unsichtbar bleibt. Das derartig personifizierte Brauchtum tritt auch im Landkreis über die Feiertage wieder in allerlei Gestalt in Erscheinung.

Olching ist ein Hasennest

Dabei scheint Olching fast ein Hasennest zu sein: "Am Ostersonntag und Ostermontag ist der Osterhase zu Gast und verteilt an die Kinder Süßigkeiten", lockt etwa der Vogelpark zum Saisonauftakt die Besucher an (10 bis 17 Uhr). Tags zuvor ist er im Auftrag der örtlichen CSU unterwegs: "Ich warte vor der katholischen Kirche St. Peter und Paul auf euch", lässt er in einer Pressemitteilung verbreiten und verspricht, viele bunte Eier und auch Ostertütchen mitzubringen, letzteres "mit kleinen Naschereien und einem Bild von mir". Wer den menschengroßen Hasen sehen will, sollte am Samstag zwischen 10 und 12 Uhr auf den Nöscherplatz kommen.

1200 Eier aus recycelter Pappe sind im Stadtgebiet von Olching versteckt. (Foto: Stadt Olching)

Die politische Konkurrenz hat ihre "Hasenzeit" bereits am Palmsonntag gehabt: "Über 60 Teilnehmer hatten viel Spaß und Freude an diesem viele Jahrhunderte alten vorösterlichen Brauch", teilt die Olchinger SPD mit und kündigt schon mal an, dass es auch 2025 eine Ostereiersuche geben wird.

Dem wollte auch das Jugendzentrum in nichts nachstehen und hatte in der ersten Ferienwoche 1200 Eier aus recycelter Pappe im Stadtgebiet versteckt. Darin verborgen sind Gutscheine, welche Vereine, Geschäfte und Institutionen gespendet haben. Auch an Ostern könnte sich die Suche noch lohnen, dürften doch kaum alle Eier gefunden worden sein.

Wie man mit Eiern auch spielen kann, das lässt der Maisacher Heimat- und Trachtenverein am Ostermontag die Kinder auf dem Volksfestplatz erleben. (Foto: Heimat- und Trachtenverein aisach)

Dass mit Eiern auch noch mehr angestellt werden kann, versucht der Maisacher Heimat- und Trachtenverein am Montag zu demonstrieren: "Der Osterhase war bei den Trachtlern und Schützen und hat viele traditionelle und neue Eierspiele vorbeigebracht." Und wem das Gebotene - Beginn 14 Uhr - auf der Wiese am Volksfestplatz zu langweilig werden sollte, der ist eingeladen, die "moderne Schießanlage" der Bavariaschützen zu besichtigen. Oder er macht einen Abstecher auf den Jexhof in Schöngeising. Das Bauernhofmuseum steht "ganz im Zeichen des Osterbrauchtums", und zwar von 11 bis 18 Uhr. Und da gibt es neben der traditionellen Suche auch das altehrwürdige "Oarwoageln", welches die Geschicklichkeit mit einem Ei auf die Probe stellt.

Wie "Oarwoageln" abläuft, lernen Kinder am Ostermontag auf dem Jexhof kennen. (Foto: Johannes Simon)

Wer von Eiern immer noch nicht genug hat, kann im Gröbenzeller Heimatmuseum vorbeischauen, wo mehr als "300 individuell zum Teil sehr humorvoll und kunstvoll gestaltete Eier zu sehen sind". Wer indes nach Abwechslung sucht, der sollte eines der Osterfeuer besuchen, so am Samstag in Grafrath, wo gegenüber vom Sportplatz die Feuerwehr Holz aufstapelt und entzünden wird. Und zum Schluss der Feiertage wartet ein besinnliches Angebot im Gröbenzeller Pfarrheim (um 19.30 Uhr): "Meditativer Tanz". Das könnte nach all der Eiersuche Entspannung bringen.

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