Plagegeister:Erfolgreiche Vergrämung der Saatkrähen in Olching

Im Auwald hat die Anzahl der Brutpaare - hier eine Aufnahme von 2021 - zugenommen. (Foto: Voxbrunner Carmen)

Die Vögel konnten aus dem Stadtzentrum vertrieben werden. Im Auwald hat die Zahl der Brutpaare zugenommen.

Von Peter Bierl, Olching

Die Saatkrähen in Olching sind umgezogen. Die Vergrämung, die der Stadtrat beschlossen hatte, scheint von Erfolg gekrönt. Anfang März hatten Arbeiter des Bauhofes die ersten Nester zerstört, anschließend war ein Falkner mit Greifvögeln im Einsatz. Dadurch konnten die konfliktträchtigen innerstädtischen Bereiche wie Kulturzentrum, Schulen, Kindertagesstätten sowie Wohngebiete frei gehalten werden. Nach Angaben der Kommune bildeten sich dieses Jahr keine Splitterkolonien im Stadtgebiet.

Allerdings nahm die Anzahl der Brutpaare in der sogenannten Tabuzone zu. In diesem Bereich im Auwald zwischen Toni-März-Straße und Amper-Kanal dürfen die Vögel ungestört brüten. Die Anzahl der Nester belief sich auf 391, heißt es im Abschlussbericht zur ornithologischen Begleituntersuchung. Diese Zunahme übertreffe den natürlichen Zuwachs. Vermutlich hätten sich auch Saatkrähen eingefunden, die aus Gernlinden und Gröbenzell vertrieben wurden.

Die Gesamtkosten für die Stadt beliefen sich auf knapp 30 000 Euro. Nachdem die Regierung den Abschuss der intelligenten Vögel im Mai abgelehnt habe, werde die Rathausverwaltung dem Stadtrat wohl empfehlen, die Vergrämung auch für die kommenden Jahren zu beschließen, erklärt die Pressesprecherin der Kommune.

Brutpaare in der Tabuzone

Einen Zusammenhang zwischen der Vergrämung und einem nach Angaben des Bauernverbandes zerstörten Getreidefeldes in Esting sieht die Rathausverwaltung nicht. Die Stadt widerspricht damit dem Kreisobmann Matthias Heitmayr. "Die Saatkrähen suchen das ganze Jahr über auf Wiesen und Äckern Nahrung. Dabei beschränken sie sich nicht allein auf die nähere Umgebung ihrer Brutgebiete", erklärte die Pressesprecherin. Bereits im Frühjahr 2020 fanden sich in Olching etwa 370 Brutpaare, darunter die große Kolonie im Auwald, die jetzt als Tabuzone ausgewiesen ist.

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