Wirtschaft:Weniger Bürokratie im weltweiten Handel

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Gesprächsrunde mit der Europa-Abgeordneten Angelika Niebler, dem Landtagsabgeordneten Benjamin Miskowitsch und Bezirksrätin Gabriele Off-Nesselhauf (alle CSU) im Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM). (Foto: Leonhard Simon)

CSU-Abgeordnete informieren sich beim Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM) über Probleme von Betrieben. Die Forderung lautet "Entlastung statt Papierflut".

Von Manfred Amann, Mammendorf

Besuch aus der Politik hat das Mammendorfer Institut für Physik und Medizin GmbH (MIPM) unlängst bekommen. Angelika Niebler, langjährige Abgeordnete der CSU im Europäischen Parlament, informierte sich in dem "Familienunternehmen mit Weltruf", das vergangenes Jahr seine Gründung durch Walter N. Rosenheimer vor 40 Jahren feiern konnte, über die Herstellung medizinischer und kernspintauglicher Produkte sowie über deren weltweite Vermarktung. In einer lockeren Gesprächsrunde mit der Firmenleitung, Walter Rosenheimer und Tochter Jennifer Rosenheimer, hörte sich Niebler an , welche Herausforderungen gerade kleine und mittlere Betriebe zu bewälten haben. Mit dabei waren der Landtagsabgeordete Benjamin Miskowitsch, Bezirksrätin Gaby Off-Nesselhauf und Bezirkstags-Kandidatin Simone Drexl (alle CSU).

"Entlastung statt Papierflut" lautet die Devise, nach der auch das MIPM auf einen konsequenten Abbau von bürokratischen Hürden pocht. "Die Flut an Bürokratie überschwemmt vor allem die kleinen und mittleren Betriebe, ganz besonders im medizinisch-technischen Bereich, worunter das MIPM stark zu leiden hat", erklärt Miskowitsch. Damit diese wieder atmen und sich auf dem Weltmarkt weiterhin behaupten könnten, sei es wichtig, dass die EU nicht nur ihre eigenen Regularien zulässt, sondern vermehrt auch international abgestimmte Vorgaben übernimmt.

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Laut der Firmenführung bürdet vor allem die europäische Medizinprodukteverordnung den Herstellern medizinischer Geräte hohe bürokratische Hürden auf, womit ein großer Zeitverlust einhergehe, etwa wenn es darum gehe, ein neues Gerät schnell auf den Markt zu bringen. Sie müssten sich an insgesamt über 300 Richtlinien, Normen und Verordnungen halten, die je Zielland etwas andere seien. Eine Vereinfachung und Vereinheitlichung der weltweit unterschiedlichen Vorgaben sei daher zwingend erforderlich.

Das MIPM ist auf MRT-taugliche Technik (Magnetresonanztomographie) spezialisiert und produziert Patientenüberwachungsmonitore sowie das passende Zubehör in Handarbeit. Die Produkte werden in über 100 Länder weltweit ausgeliefert. Dabei sind die jeweiligen bürokratischen Auflagen zu erfüllen. Dieses Problem sei ihr bewusst, sagte Angelika Niebler. Sie sei in ständigem Austausch mit Betrieben und habe für die Re-Zertifizierung von Medizinprodukten (regelmäßige Kontrolle der Zugriffsrechte innerhalb eines Unternehmens, um Sicherheitsvorfällen und Datenschutzverletzungen vorzubeugen) bereits eine Fristverlängerung erreicht und auch, dass vergebene Zertifikate länger gültig bleiben.

"Aber das reicht noch nicht aus. Wir müssen Verordnungen häufiger dahingehend prüfen, ob sie einen Mehrwert für die Produkte bringen oder nicht" sagte die EU-Politikerin. Zudem müsse mehr über den Tellerrand der EU hinausgeschaut werden und die Regularien müssten im internationalen Kontext besser im Blick behalten werden. Sonst könnten deutsche Unternehmen auf dem Weltmarkt bald nicht mehr konkurrieren. Medizinisch-Technische Unternehmen wie das MIPM leisteten einen hohen Beitrag für die Gesundheit der Menschen, sie sorgten für gute und hoch qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort und für Wertschöpfung in Bayern. "Das müssen weiterhin stark unterstützen", sagte Miskowitsch.

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