Viele verschlungene Wege führen zum persönlichen Glück. Eine allgemeingültige Blaupause gibt es nicht. Ein Sportverein aus dem Osten des Landkreises scheint dennoch einen aussichtsreichen Königsweg erschlossen zu haben.
Zunächst gilt es zu ergründen, was Glück überhaupt bedeutet. Hans im Glück erhielt seinen Namen, weil es ihm gelungen ist, einen unhandlichen und schweren Goldklumpen loszuwerden - auch wenn er sich sein Glück mit einer Reihe von Tauschgeschäften erarbeiten musste: Klumpen gegen Pferd, Pferd gegen Kuh, Kuh gegen Schwein. Und so weiter. Bis er mit leeren Händen dastand. Ohne Ballast. Pures Glück. Merke: Mit Reichtum hat Glück ebenso wenig zu tun wie mit Scherben oder Kleeblättern oder Kaminkehrern. Deshalb wird Olching auch nicht plötzlich zur Insel der Seligen, nur weil, wie just gestern an dieser Stelle vermeldet, eine Handvoll Bürger den Januar-Monatsgewinn von 1,4 Millionen Euro bei der Deutschen Postcode-Lotterie abgesahnt hat.
Eine Erhebung des Time-Magazins ist aufschlussreich. Mit Glück verbanden 35 Prozent der Befragten ihre Kinder oder Enkel, 17 Prozent die Familie und elf Prozent die Religion. Statistisch belegt ist auch, dass Glück von Süd nach Nord ab - und wieder zunehmen kann. So sind dem Glücksatlas zufolge die Bayern fideler als die Sachsen, aber die Finnen die glücklichsten Menschen der Welt.
Ein seriöser Ratgeber für den Weg zu einem glücklichen Dasein auf Erden ist der Dalai Lama. Als ersten Schritt im Streben nach Glück betrachtet er das Lernen. Dieser Pfad führt zurück zu jenem Sportverein. Der bietet viele interessante Zungenbrecher-Kurse an wie Kobudo, Aikido oder den "Pilates-Box-Tanz" namens Piloxing. Ein Kurs hebt sich selbst davon noch in jeder Hinsicht ab: Beim "Balance Jump" könne man auf dem Minitrampolin "Glückshormone-Training" absolvieren, heißt es vollmundig in der Mitteilung von Fortuna Puchheim, pardon: des FC Puchheim. Märchenhaft - sich unbeschwert wie Hans Richtung Glück katapultieren zu lassen. Und das für weit weniger als einen Goldklumpen.
