Maisach und Alling:Schwere Zeiten für Solaranlagen

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Nur noch drei statt 25 Hektar: Die Freiflächen-Photovoltaikanlage Maisach-West soll sehr viel kleiner ausfallen als geplant.

A. Lindenbach und M. Amann

Nur noch drei statt der ursprünglich einmal geplanten 25 Hektar groß wird die Freiflächen-Photovoltaikanlage Maisach-West werden. Grund ist die Senkung der Fördermittel durch die Änderung des Erneuerbaren-Energie-Gesetzes (EEG). Wie der Geschäftsführer der planenden Immo AG, Jürgen Duxa, der SZ erläuterte, war die Änderung zum Zeitpunkt der Planung noch nicht absehbar. Die Regierung von Oberbayern habe damit den "Vertrauensschutz verletzt", da auch bereits in Planung befindliche Anlagen vom Wegfall der Zuschüsse betroffen seien.

Wegen der so verletzten Planungssicherheit hat Duxa mit etlichen Gleichgesinnten Klage vor dem Bundesverfassungsgericht eingereicht. Er hoffe, damit erfolgreich zu sein, beziehungsweise spätestens 2013 mit einem Regierungswechsel bei den Bundestagswahlen. In beiden Fällen erwartet Duxa bessere Konditionen für Sonnenenergie. Wenn diese Entwicklung eintritt, will Duxa die Solaranlage auf der Fläche zwischen Bahnlinie, Staats- und Kreisstraße in Richtung Stefansberg wie vorgesehen erweitern.

Damit die Module in jedem Fall von der Straße aus kaum zu sehen sind, hat die Gemeinde Maisach nun einen Ergänzungsvertrag mit der Immo AG abgeschlossen. Darin verpflichtet sich das Unternehmen, entlang der Anlage einen sieben Meter breiten Streifen als Eingrünung zu errichten, sofern er diese nicht binnen vier Jahren erweitert. Der vertraglich bereits vereinbarte äußere Grünstreifen, der mehr als zehn Meter breit ist und auch Ausgleichsmaßnahmen beinhaltet, bleibt von der Neuregelung unberührt. Er wird in der auf die Errichtung folgenden nächsten Pflanzzeit angelegt.

Auch in Alling hat die Neuregelung durch das EEG die Investoren für die beiden Freiflächen-Photovoltaikanlagen, die auf Gemeindegebiet bei Biburg und an der B2 bei Alling geplant sind, offensichtlich dazu bewogen, erst einmal abzuwarten. Daher sei mit der Errichtung der Solarfelder in Kürze nicht zu rechnen, sagte Allings Bürgermeister Frederik Röder (CSU) jetzt auf der Bürgerversammlung. Nicht richtig in die Gänge kommt laut Röder auch die Planung für eine Groß-Biogasanlage. Ursprünglich war hierfür ein Grundstück bei Germannsberg ins Auge gefasst worden.

Hoffnung auf eine Verbesserung der DSL-Versorgung im Allinger Dorfgebiet macht nach Ansicht des Bürgermeisters die Verlegung eines Glasfaserkabels durch die Telekom. Wann in den Schaltkästen die erforderlichen Verknüpfungen geschaltet werden, darüber schweige sich die Telekom aber noch aus.

© SZ vom 29.11.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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