Was ist Investoren das Trainingsgelände und der Platz des SC Maisach wert? Welche Summen würden sie bieten und welche Konditionen akzeptieren, wenn die Gemeinde das Grundstück verkaufen und gleichzeitig verlangen würde, dass für den SC Maisach ein mindestens gleichwertiger Platz geschaffen werden muss? Antworten auf solche und ähnliche Fragen sollen in einem Bieterverfahren gefunden werden, das die Gemeinde für das Grundstück an der Alten Brucker Straße anstrebt.
Wie sich in der jüngsten Gemeinderatssitzung zeigte, ist die bisher verfolgte Variante, den SC Maisach auf das Trabergelände umzuziehen und im Gegenzug an der Alten Brucker Straße Wohnungen zu bauen, nicht ohne Alternativen. Weder, was die Fläche betrifft, noch, wer der Investor sein könnte. Bislang war in der Gemeinde der Name der Eigentümerin des Trabergeländes, die Karl-Gruppe aus dem niederbayerischen Hengersberg, genannt worden. Inzwischen aber wird über sie fast nicht mehr gesprochen, wenn es um das Tauschgeschäft geht.
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Bürgermeister Hans Seidl (CSU) erwartet, dass in dem Bieterverfahren unterschiedliche Flächen- und Kaufangebote gemacht werden. Zweiter Bürgermeister Roland Müller (CSU) bestätigte, dass es in der Gemeinde Flächen gebe, die für einen Fußballgelände geeignet seien. Seidl geht es darum, wie er in der Sitzung betonte, dass der Gemeinderat auswählen kann.
Für den Wohnungsbau wird ein eigener Bebauungsplan aufgestellt. 28 000 Quadratmeter stehen als Bruttofläche zur Verfügung, abzüglich der Ausgleichsmaßnahmen wären es noch 24 000. Auf 2700 Quadratmetern soll geförderter Wohnraum entstehen. Auf dem Grundstück, auf dem die Mitglieder des SC weiterhin trainieren und spielen, war lange Zeit nichts anderes möglich, weil es an der Lärmschutzzone zum Fliegerhorst lag. Seit dort aber nicht mehr geflogen wird - die Gemeinde Maisach erwägt sogar den Abriss der kompletten Start- und Landebahn zugunsten des Naturschutzes - könnten nun auch im Süden von Maisach Wohnungen gebaut werden.
Viel Platz für erneuerbare Energien
Als geradezu ideal werden die Anbindung der Alten Brucker Straße an die Umfahrungsstraße sowie die Nähe zum S-Bahnhof angesehen. Die Planungen und vor allem die Änderung des Flächennutzungsplans für den Wohnungsbau sind umfangreich und sehen neben der Anhörung von Behörden die Beteiligung der Bürger vor. Gerade dies betont der Bürgermeister. Für die Ausweichfläche des SC Maisach und den öffentlichen Bedarf, wie etwa Platz für Photovoltaik oder Geothermie, müsste ein Investor 80 000 Quadratmeter zur Verfügung stellen.
Das alles klingt für den Grünen-Gemeinderat Matthias Weiß nach einem Koppelgeschäft. "Die jetzige Lösung geht nur mit der Karl-Gruppe", warf er Seidl in der Sitzung vor. Der aber konterte, Ziel sei es, mehrere Anbieter zu haben, und sagte, damit sei man den Einwendungen der Grünen nachgekommen.
Ob es zu einem Umzug des SC Maisach auf das Trabergelände kommt, scheint völlig offen zu sein. Allerdings möchte die Mehrheit des Gemeinderates zumindest das mögliche Sportgebiet untersuchen lassen. Denn Pferde werden dort wohl nie laufen. Bauamtsleiterin Alice Wycisk erklärte dem Gemeinderat, dass der für eine Trabrennbahn genehmigte Bebauungsplan obsolet sei: "Das wird nicht mehr kommen." Platz wäre für die Umsiedelung des Vereins im südlichen Teil des Trabergeländes, wo etwa 47 000 Quadratmeter benötigt würden. Für eine neue Schule oder einen neuen Kindergarten müsste auf etwa 17 000 Quadratmeter Platz vorhanden sein. Die größte Fläche von 99 000 Quadratmeter wäre für erneuerbare Energien nötig.