Die Maisacher Mitglieder des Bundes Naturschutz befürworten die Absicht des Landkreises, Biomüll zu Biomethan zu vergären. Auch dass die dafür nötige Anlage in ihrer Gemeinde stehen könne, stößt auf ihre Zustimmung. Das zeigte sich bei einer Veranstaltung der Naturschutzorganisation. Laut einer Pressemeldung sagte Kreisrat und Abfallreferent Jakob Drexler (UBV), dass die Vergärungsanlage östlich der Bahnbrücke der Kreisstraße FFB 1 errichtet werden soll. Dieser Standort werde favorisiert. Dort soll der Biomüll aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck, Starnberg und Dachau verwertet werden.
Etwas anderer Meinung als die BUND-Mitglieder war Josef Metzger. Metzger ist Mitglied der Bürgeraktion "Das bessere Müllkonzept Bayern". Er sagte, sinnvoller als der genannte Standort in Maisach sei eine Platzierung der Biomüllvergärungsanlage in Egg bei Mammendorf. Dort gibt es bereits eine Biogasanlage. Es könne also Synergien bei der Gasaufbereitung und der Kompostierung geben, sagte Metzger laut Pressemeldung der Naturschützer. Deshalb solle Egg als Standort gleichberechtigt mit Maisach geprüft werden.
Auch was die Nutzung des Biogases angeht, gab es bei der Veranstaltung unterschiedliche Ansichten. Maisachs Bürgermeister Hans Seidl (CSU) machte deutlich, die Gemeinde erwarte, dass die produzierte Energie im Gemeindegebiet eingesetzt wird. Metzger äußerte daran Zweifel. Außerhalb der Heizperiode produziertes Gas müsse in das überregionale Versorgungsnetz eingespeist und in den großen Gasspeichern zwischengelagert werden, bis es im Winter effizient verbraucht werde, sagte der Vertreter der Bürgeraktion.