Landtagswahl in Fürstenfeldbruck-West:Alex Dorow als Direktkandidat wiedergewählt

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Alex Dorow kann sein Direktmandat verteidigen. (Foto: Leonhard Simon)

CSU-Landtagsabgeordneter verbessert sein Ergebnis. Gabriele Triebel von den Grünen verliert gut fünf Prozent, bleibt aber auf Platz zwei.

Von Erich C. Setzwein, Landsberg

Die Direktkandidaten aus dem Stimmkreis Landsberg am Lech/Fürstenfeldbruck-West machen sich rar an diesem Wahlabend. Im Landratsamt Landsberg hat man im großen Sitzungssaal und im Foyer alles hergerichtet, um den Bürgerinnen und Bürgern das Erlebnis der Auszählung und der politischen Analysen so angenehm wie möglich zu machen. Landrat Thomas Eichinger (CSU) ist als Hausherr omnipräsent. Er wartet mit vielen anderen im Sitzungssaal die auf eine Großleinwand übertragene Sendung des Bayerischen Fernsehens mit der Prognose ab, ehe er ans Büfett geht und eines der leckeren Häppchen auf einen Teller legt. Die Gäste, unter ihnen FW-Landtagskandidat Florian Lichtenstern und FDP-Bezirkstagskandidat Peter Münster, sind noch geplättet von den Zahlen, die vorhersagen, dass die CSU weiter stärkste Kraft im Landtag sein wird, die Liberalen allerdings das Gremium mal wieder verlassen müssen. Zögernd folgt das Publikum dem Landrat und stärkt sich.

Die CSU wird sich an diesem Abend nicht beweihräuchern bei dem Ergebnis etwas über den 35 Prozent, aber die Vertreter der Partei sind selbstbewusst. Angefangen bei Landrat Eichinger, der ein Bezirkstagsmandat anstrebt und es wohl auch bekommt, bis hin zum CSU-Bundestagsabgeordneten Michael Kießling. Der gesellt sich im Laufe des Abends zu den politischen Gesprächsrunden interessierter Bürger und sagt: Das Abschneiden der CSU in Bayern und der CDU in Hessen sei nicht nur aus Ländersicht positiv. "Eine starke Union ist wichtig im Bund", sagt der Abgeordnete aus Denklingen. Das starke Abschneider der AfD ist für Kießling nicht zuallererst ein bayerisches Problem: "Es ist eine Aufforderung an die Ampel", sagt er und führt die Migrationspolitik an. Die Leute seien von der Bundespolitik enttäuscht. Angesprochen auf den Wahlkampf der CSU, die stark auf bundespolitische Themen gesetzt hatte, sagt Kießling: "Es war legitim, die Bundespolitik zu kritisieren." Insgesamt sei die Ampel abgestraft worden, das zeige das Ergebnis der FDP. Wichtig sei nun, in Bayern die konservative Regierung fortzusetzen und die bayerischen Interessen zu vertreten.

Alex Dorow, der daheim eine Corona-Erkrankung auskuriert, ist über sein eigenes Wahlergebnis von um die 35 Prozent erfreut: "Eine Verbesserung, so wie es aussieht." Als Landespolitiker sieht er einen "klaren Regierungsauftrag" für die CSU, eine Fortsetzung der Regierungskoalition, aber auch eine neue Herausforderung durch die erstarkte AfD. Im Stimmkreis möchte er unter anderem das Biodrom-Projekt in Fürstenfeldbruck weiter unterstützen und hofft dabei auch auf den Bund, dem das Kasernengelände gehört.

Gabriele Triebel freut sich über gute Wahlergebnisse in den westlichen Gemeinden des Landkreises Fürstenfeldbruck. Ihr Ergebnis ist je nach Stand der Auszählung um die 19 Prozent, sie wird ein weitere Legislaturperiode im Landtag sein. Dass sie gut fünf Prozent verloren hat, liegt ihrer Meinung nach dem Wahlkampf, der "massiv gegen die Grünen geführt" worden sei. Sie habe zum ersten Mal persönliche Anfeindungen erlebt.

Ob es für Florian Lichtenstern aus Geltendorf reicht, weiß der Direktkandidat der Freien Wähler noch nicht. Er ist mit seinen gut 15 Prozent als Neuling recht gut dabei. Gegen Dorow hat er nicht gewonnen, und ob Platz 20 auf der Liste für einen Abgeordnetenplatz reicht, weiß er noch nicht. "Und sollte es nicht klappen", baut er vor, "habe ich einen guten Job im Bauamt der Gemeinde Langenerringen".

Keinen neuen Job muss sich Andreas Deiner suchen, der für die FDP ins Rennen gegangen war. Am Wahlabend hatte er Schicht bei der Münchner Feuerwehr.

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