Kommunalwahlen:Grüne wollen in den Emmeringer Gemeinderat

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Der Ortsverband Fürstenfeldbruck-Emmering von Bündnis 90/Die Grünen hat mit Johanna Mellentin und Stefan Dietz wieder eine Doppelspitze. (Foto: Privat)

Die Partei will nächstes Jahr erstmals bei den Kommunalwahlen mit einer Liste antreten

Von Manfred Amann, Fürstenfeldbruck

Der Ortsverband Fürstenfeldbruck-Emmering von Bündnis 90/Die Grünen hat wieder eine Doppelspitze. In den kommenden zwei Jahren werden Johanna Mellentin und Stefan Dietz, beide aus Bruck, sie bilden und damit auch den anstehenden Wahlkampf organisieren. Jan Halbauer, der seit dem Parteiaustritt von Alexa Zierl dem OV alleine vorstand, wurde auf der Mitgliederversammlung im Restaurant Myra zum Schatzmeister gewählt. Er wolle zwar weiter im Vorstand mitarbeiten, aber die Führungsverantwortung abgeben, hatte der Bezirks- und Stadtrat angekündigt, der wie alle Vorstandsmitglieder einstimmig gewählt wurde.

Um alle Bewerber einbinden und die paritätische Besetzung von Ämtern einhalten zu können, schlug die Kreisvorsitzende Lena Satzger als Wahlleiterin vor, statt wie bisher einen drei Beisitzer zu wählen. Der Vorstand wird daher mit Sigrid Hofmann und Kathrin Durach sowie mit Rolf Bakels verstärkt. "Ich finde es gut, dass die Arbeit auf mehr Schultern verteilt wird", stellte dazu Johanna Mellentin fest. Beisitzerin Kathrin Durach kommt aus Emmering. Sie ist neues Mitglied und wird helfen, damit in ihrem Heimatort bei den Kommunalwahlen im März 2020 die Grünen erstmals mit einer Liste antreten und möglichst viele Sitze im Gemeinderat gewinnen werden.

"In Emmering fehlen die Grünen im Gemeinderat, es ist Zeit für das historische Projekt", befand Jan Halbauer. CSU und Freie Wähler hätten lange genug alleine gespielt. Zudem sei der Zeitpunkt günstig. Da Bürgermeister Michael Schanderl nicht mehr antrete, würden in Emmering die Karten neu gemischt, "vielleicht finden wir sogar einen Kandidaten für das Bürgermeisteramt", spekulierte der Bezirksrat. Erste Gespräche finden bereist am Montag, 20. Mai in Emmering statt. Die Örtlichkeit wird noch bekanntgegeben. Über eine Abtrennung von Bruck und über die Gründung einer separaten Ortsgruppe wolle man aber erst später beraten.

Auch für die Kreisstadt haben die Grünen große Ziele. Weil laut Halbauer unter dem für ihn "eigenwilligen" Oberbürgermeister Erich Raff und seiner CSU nichts vorangebracht werde und in der an sich starken Opposition selten eine Einigung zustande käme, sei eine gewichtigere Fraktion der Grünen unabdingbar. "Wir sollten den Schwung aus den erfolgreichen Landtagswahlen mitnehmen und möglichst viele Stadtratsmandate gewinnen. Ich halte eine Verdoppelung auf sechs Sitze oder gar bis auf acht für möglich", so der neue Schatzmeister, der mit viel Lob für die Unterstützter zurückliegender Wahlkämpfe die etwa 40 Mitglieder aufforderte, sich bei der Werbung für die Kommunalwahlen voll einzubringen.

"Die Grünen sind im Aufwind und die Themen, die im Wahlkampf aufgegriffen werden können, passen auch", ermunterte Halbauer. Ganz vorne müsse der soziale Wohnungsbau stehen und auch bei der Realisierung eines sicheren Fahrradnetzes sollte man zügig vorankommen. Ferner müsse man die Planung für das ehemalige Flugplatzgelände mit Argusaugen begleiten. "Wir brauchen für die Stadtentwicklung eine Prioritätenliste und eine bessere Steuerung durch die Stadtverwaltung". Diese Ansicht teilte auch Brucks Dritte Bürgermeisterin Karin Geißler. In der Aussprache machte Thomas Brückner, Sprecher des Verkehrsforums, darauf aufmerksam, dass in Kürze in Maisach der Bebauungsplan für Fürsty auf den Tisch komme. Danach sollen 160 Hektar Blühflächen versiegelt werden, was verhindert werden müsse. Der Bund Naturschutz werde dagegen klagen. Auf die Unterstützung der Grünen können die Naturschützer laut Halbauer dabei bauen.

© SZ vom 15.05.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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