Fürstenfeldbruck:Jalil kann wieder laufen

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Auf dem Weg der Genesung: der kleine Jalil, hier im Kreise seiner Unterstützer (von links) Oberarzt Johannes Liebl, Anästhesie-Chefarzt Florian Weis, Chefarzt. Andreas Ewert, Laura Staat, Arnise Haxhiu und Ana Maric vom Pflegeteam der Station, die stellvertretende Pflegedirektorin Frauke Utzerath und Jamal Farani vom Verein "Kinder brauchen uns". (Foto: Klinikum Fürstenfeldbruck)

Hilfsorganisation und Landratsamt bringen schwer verletzten acht Jahre alten Buben aus Afghanistan nach Deutschland, der im Klinikum erfolgreich behandelt wird.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Im Klinikum Fürstenfeldbruck ist ein afghanisches Kind behandelt worden, das in seiner Heimat bei einem Erdbeben verletzt worden war. Nachdem die operativen und medikamentösen Therapien gut angeschlagen haben, konnte der Bub mittlerweile entlassen werden. Ermöglicht wurde die Behandlung vom Landratsamt und dem Verein "Kinder brauchen uns".

Seit Mitte März befand sich der achtjährige Jalil im Klinikum. Er war bei dem Erdbeben in Afghanistan vor zwei Jahren eingeklemmt worden und hatte einen komplexen offenen Unterschenkelbruch erlitten, der trotz mehrerer Eingriffe in seinem Heimatland nie ausheilte. Die Hilfsorganisation "Kinder brauchen uns" arrangierte Anfang des Jahres gemeinsam mit dem Landratsamt seinen Transport nach Deutschland. "Durch die Verletzung hatte sich der gesamte Schienbeinknochen bakteriell infiziert", erläutert Andreas Ewert, Chefarzt der Abteilung für Unfallchirurgie. In zwei Operationen wurden die infizierten Teile des Knochens entfernt und es wurde mit einer Antibiotikatherapie begonnen, wie Oberarzt Johannes Liebl erklärt, der den Jungen operiert hat. Alles sei gut verheilt, sodass Jalil wieder eigenständig laufen kann. Anfang Mai wurde er in seine deutsche Gastfamilie entlassen, wo eine weitere mehrwöchige Behandlung mit Tabletten notwendig ist, bevor er in seine Heimat zurückkehren kann.

Jamal Farani, der den Jungen im Namen der Hilfsorganisation in Fürstenfeldbruck betreut hat, bedankte sich im Namen des Vereins bei allen Ärzten und Pflegekräften. Der 65-Jährige ist vor rund 40 Jahren nach Deutschland geflohen. Seit 2015 stellt er jedes Jahr einen Kalender mit Fotografien aus seinem Heimatland zusammen und hilft mit den Verkaufserlösen Menschen in Afghanistan. Auch Landrat Thomas Karmasin (CSU) dankte dem Team des Klinikums für die Unterstützung.

Die Organisation "Kinder brauchen uns" verhilft Kindern aus Afghanistan seit 2002 im Zuge der humanitären Hilfe zur kostenlosen medizinischen Versorgung in Deutschland. Sie werden hier in Gastfamilien aufgenommen, die der Verein auswählt und vermittelt. Nach dem Aufenthalt in Deutschland kehren sie wieder zurück zu ihren Familien im Heimatland.

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