Fürstenfeldbruck:Bilder aus dem Krieg

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Bei der Ausstellungseröffnung im Stadtsaalhof überreichen die Brucker Kinder Benno, Kuno und Rasso (von links) der stellvertretenden Kiewer Bürgermeisterin Anna Starostenko ein Blumensträußchen. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Im Beisein der stellvertretenden Bürgermeisterin von Kiew wird eine Ausstellung im großen Schaukasten am Rande des Fürstenfelder Stadtsaalhofs eröffnet.

Von Stefan Salger, Fürstenfeldbruck

Großformatige Fotos mit Szenen aus dem Kriegsalltag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind in den nächsten drei bis vier Wochen in dem großen, rund um die Uhr zugänglichen Schaukasten am Stadtsaalhof zu sehen. Am Donnerstag wurde die Wanderausstellung "Kiew ist das unzerbrechliche Herz Europas" von Anna Starostenko, der stellvertretenden Bürgermeisterin von Kiew, eröffnet.

Die ersten Tage nach der Befreiung von Bucha: eine Katze im Blickpunkt (Foto: Borys Korpusenko)
Ein Musiker des Symphonieorchesters, mittlerweile selbst Soldat, spielt vor den Trümmern einer zerstörten Brücke. (Foto: Borys Korpusenko)

Viele Aufnahmen zeigen Häuser in der ukrainischen Hauptstadt, die in den ersten Wochen und Monaten nach Ausbruch des Kriegs am 24. Februar 2022 von Raketen zerstört wurden. Sie zeigen aber auch, dass die Bevölkerung nicht gewillt ist, sich unterkriegen zu lassen. So sind Kinder beim Basketballspielen in einer beschädigten Turnhalle zu sehen oder Pressevertreter auf der Straße, die sich neben zerschossenen russischen Panzern um eine Katze kümmern. Oder ein Hornist des Symphonieorchesters, der vor Bombentrümmern spielt. Die Aufnahmen spiegeln gleichermaßen Leid wie Zuversicht.

Anna Starostenko vor der Glasfront des Stadtsaals, hinter der die großformatigen Fotos in den nächsten drei bis vier Wochen zu sehen sind. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Auch das kulturelle Leben gehe trotz all der fürchterlichen Zerstörung zwischen Panzersperren weiter", sagte Zweiter Bürgermeister Christian Stangl (Grüne) in seinem Grußwort. Anna Starostenko, die fließend Deutsch spricht, pflichtete ihm bei - auch wenn man sich "nicht an diesen Krieg gewöhnen" könne und dürfe. 400 Häuser, darunter Kliniken, seinen in der Hauptstadt beschädigt worden, Russland versuche zudem, die kulturelle Identität der Ukrainer zu zerstören. Gleichwohl bleibt Anna Starostenko betont zuversichtlich: "Wir werden bald den Sieg feiern", sagte sie vor Edigna Kellermann und Andreas Lohde vom Edigna-Verein, die gemeinsam mit Dritter Bürgermeisterin Birgitta Klemenz (CSU) die Ausstellung organisiert hatten, sowie Moritz Hickethier, der sich schon kurz nach Ausbruch des Krieges mit Hilfsgütern auf den Weg zur ukrainischen Grenze gemacht hatte.

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