Amtseinführung:Freude über den neuen Pfarrer

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Joseph Vijay Nanduri (Mitte) beim Einführungsgottesdienst in der Schutzengelkirche. (Foto: Leonhard Simon)

Katholiken aus Eichenau und Alling begrüßen Joseph Vijay Nanduri im neuen Amt. Der Priester war zuvor schon Kaplan in der Gemeinde

Von Manfred Amann, Eichenau

Nun ist Joseph Vijay Nanduri im Pfarrverband Eichenau-Alling offiziell der verantwortliche Priester. Am Sonntag ist der promovierte Theologe von Otto Gäng, dem Dekan des Pfarrverbandes Fürstenfeld, im Rahmen eines Gottesdienstes und anschließendem Stehempfang in sein Amt eingeführt worden. Fahnenabordnungen der Vereine beider Orte und eine Vielzahl von Katholiken aus der Region standen Pate beim Festgottesdienst in der Schutzengelkirche in Eichenau, in der deutlich die Freude darüber zum Ausdruck kam, dass der Pfarrverband nach dem Tod von Martin Bickl "endlich wieder einen Pfarrer" hat.

Da Nanduri schon seit längerem als Pfarrvikar/Kaplan im Pfarrverband eingesetzt war, erfreut er sich bereits großer Beliebtheit. "Ich freue mich, dass ich hier sein darf und habe mich auch schon ein wenig eingelebt. Die Menschen in jeder Pfarrei haben mich mit offenen Herzen und Armen aufgenommen. Sie sind sehr freundlich zu mir und daher fühle ich mich auch sehr wohl hier. Diese herzliche Aufnahme hat mich sehr berührt und gefreut. Dafür danke ich Ihnen allen von ganzem Herzen", sagt der aus Indien stammende Priester.

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Nach dem feierlichen Einzug ins gut gefüllte Gotteshaus ließ Dekan Gäng Nanduri öffentlich bekennen, dass er als Seelsorger für die Menschen da sein wolle und als Pfarradministrator im Auftrag von Erzbischof Karl Marx die Pfarrgemeinden "Zu den heiligen Schutzengeln" in Eichenau und "Mariä Geburt" verantwortungsvoll und umsichtig leiten werde. Danach überreichte Gäng die vom Erzbischof unterzeichnet Urkunde, mit der die Amtsübergabe bestätig wird.

Vertreter der Pfarrverwaltung überreichten symbolisch die Kirchenschlüssel. Zudem wurde der neue Priester zum Präses der beiden Kolpingsfamilien ernannt. Bei einem Empfang nach dem Gottesdienst gratulierten eine Vielzahl von Vertretern aus Gesellschaft und Politik, darunter auch die beiden Bürgermeister Peter Münster und Stefan Joachimstaler sowie der Landtagsabgeordnete Hans Friedl.

Nanduri wurde am 5. Juni 1981 als fünftes von sechs Kindern im Dorf Padatadika in der Nähe des Meeres in Südindien geboren. "Ich stamme aus armen Verhältnissen, meine Eltern waren Tagelöhner im Dorf. Meine Familie musste täglich um das Überleben kämpfen", erzählt der 42jährige in einem Kurzporträt, das auf der Homepage des Pfarrverbandes zu finden ist. Zu seinem Werdegang informiert der Priester: "Keines meiner Geschwister kann lesen und schreiben, nur ich hatte Glück und durfte eine Ausbildung machen".

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Im Dorf, in dem er aufgewachsen sei, habe es eine kleine Grundschule gegeben. Als er noch ein kleiner Junge gewesen sei, habe ein Priester im Dorf begonnen, eine kleine Kirche zu bauen. "Er nahm mich mit, mit sechs Jahren kam ich ins Internat und bin dort auch zur Schule gegangen", berichtet Nanduri. Nach der siebten Klasse sei er in einem Knaben-Priesterseminar aufgenommen worden. Später habe er sieben Jahre lang an der Uni in Pune in Indien Philosophie und Theologie studiert und sei schließlich am 16. November 2008 zum Priester geweiht worden.

Nach einem zwei Jahre langen Einsatz als Pfarrvikar kam Nanduri nach Innsbruck, lernte Deutsch, begann an dort an der theologischen Fakultät ein Doktorandenstudium in Bibelwissenschaft mit dem Schwerpunkt Neues Testament und erwarb im Juni 2020 den Doktortitel. Nebenher wurde er als Aushilfspriester eingesetzt. Nach dem Abschluss des Studiums wurde Nanduri zunächst als Kooperator in Tirol tätig, bis er mit Hilfe des befreundeten Stadtpfarrers in Trostberg ins Erzbistum München und Freising wechseln konnte. Nach einer kurzen Einführungszeit in Trostberg kam er als Kaplan in die Pfarrverbände Puchheim und Eichenau-Alling, die Dekan Martin Bickl leitete. Nun hat Joseph Vijay Nanduri eigenen Worten zufolge eine neue Heimat gefunden.

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